Nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zeichnet sich in der EHEC-Krise eine leichte Entspannung ab: „Es spricht manches dafür, dass wir das Schlimmste hinter uns gelassen haben“, sagte Bahr. Er habe Anlass zu vorsichtigem Optimismus, für eine Entwarnung sei es aber zu früh. Die Verbraucher sollten deshalb die Verzehrsempfehlungen der Behörden weiter beherzigen.
Bahr wies Kritik an seiner Person zurück, zu zögerlich auf die Welle an Infektionen reagiert zu haben. „Ich verfalle nicht in Aktionismus“, sagte Bahr. Heute treffen sich der Gesundheits- und Verbraucherminister von Bund und Ländern in Berlin. Bahr hat zu der Sonderkonferenz auch EU-Gesundheitskommissar John Dalli eingeladen.
Aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) gab es Kritik an den zum Teil voreiligen Meldungen einzelner Länderministerien. Es sei nicht klug, mit Zwischenständen an die Öffentlichkeit zu gehen. Zahlreiche Spekulationen der vergangenen Wochen hätten sich später als falsch erwiesen. Deshalb sollten zunächst Laborergebnisse abgewartet werden. Bei der schwierigen Suche nach der Ursache des Erregers sei die Information der Bevölkerung immer auch eine Frage der Abwägung, hieß es aus dem BMG. Das Ministerium setze dabei aber viel Vertrauen in das Robert-Koch-Institut.
Heute soll es zum Thema EHEC eine Regierungsbefragung geben. Dabei können sich die Abgeordnete nach der Kabinettssitzung über die Arbeit der Bundesregierung informieren. Für Freitag ist eine aktuelle Stunde im Bundestag zur EHEC-Welle geplant.
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