Apothekenhonorar

MVDA: „Eine Stimme“ für 9,40 Euro

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Berlin -

Mit aller Kraft hatten sich die Apotheker im vergangenen Herbst gegen das aus ihrer Sicht unzureichende Fixhonorar von 8,35 Euro gewehrt. Trotz Protestaktionen blieben Bundeswirtschafts- und -gesundheitsministerium bei einer Erhöhung um 25 Cent. Diese Anpassung wollen MVDA/Linda nicht hinnehmen: Die Kooperation verlangt ein Apothekenhonorar von 9,40 Euro und liegen damit sogar deutlich über den Vorstellungen der ABDA.

Die ABDA hatte ein Fixhonorar von 9,14 Euro gefordert. Das entspricht in der Summe 624 Millionen Euro. Die Forderung des MVDA summiert sich auf 780 Millionen Euro. Wie sich der Wert von 9,40 Euro im Detail errechnet, wollte man in Köln auf Nachfrage nicht verraten. Nur soviel: Die Berechnung resultiere aus Inflation, Tariferhöhungen für Personal und dem allgemeinen Kostenanstieg.

Die 25 Cent mehr seien „ein unzureichendes Ergebnis“, kritisiert der MVDA. Der Anstieg decke die seit 2004 eingetretenen, zusätzlichen finanziellen Belastungen der Apotheken nicht realistisch ab. Allerdings lobt der MVDA die Tendenz: Zumindest die Richtung stimme.

Eine Erhöhung des Apothekenhonorars auf 9,40 Euro sei notwendig, um die seit 2004 existierenden Belastungen neutral für die Apotheken zu gestalten, argumentiert der MVDA. Auch der Kassenabschlag solle komplett abgeschafft werden.

Bisher hat das Präsidium um Wolfgang Simons und Ulrich Ströh seine Sicht nur den rund 3200 Mitgliedsapotheken präsentiert. Die Erfolgsaussichten bei Gesprächen mit der Politik werden demnach als gering bewertet. Sie würden nur dann steigen, „wenn sich Standesorganisationen und Kooperationen stärker denn je organisieren und aktiv miteinander abstimmen, um dann zielgerichtet mit einer Stimme zu sprechen“. Darauf will der MVDA nach eigenen Angaben in diesem Jahr hinarbeiten.

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