Apotheker sollen künftig nur noch das jeweils günstigste Generikum abgeben dürfen. Mit dieser Forderung will Professor Dr. Ulrich Schwabe, Mitherausgeber des Arzneiverordnungsreports, den Preiswettbewerb verschärfen und die Ausgaben der Krankenkassen senken. Schwabe verweist auf Erfolge entsprechender Modelle in Schweden.
Grundsätzlich macht Schwabe Apotheker in Deutschland allerdings nicht für die steigenden Ausgaben verantwortlich: „Es sind auch nicht die Apotheker, die immer nur teure Arzneimittel verkaufen wollen.“
Laut Report sind die Arzneimittelausgaben 2009 gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro gestiegen. Den Autoren zufolge könnten jährlich 9,4 Milliarden Euro eingespart werden: Originale und Generika seien in Deutschland um 50 bis 100 Prozent teurer als in anderen europäischen Ländern.
Schwabe sieht vor allem bei der Pharmaindustrie Sparpotential: Viele „althergebrachte Privilegien“ sollten abgeschafft werden, fordert der Pharmakologe. Er kritisierte, dass Hersteller auch nach den Sparplänen der Regierung die Preise für Originale weiterhin im ersten Jahr selbst bestimmen dürfen.
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