Ärztemangel

Kliniken wollen mehr Medizinstudenten

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Berlin -

Dem zunehmenden Ärzte-Engpass an Kliniken sollte nach Auffassung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) mit einer Ausbildungsoffensive an den Unis begegnet werden. „Wir müssen die Kapazitäten beim Medizinstudium dringend erhöhen. Die Zahl der jungen Leute, die wir ausbilden, ist angesichts des anstehenden Generationenwechsels in der Ärzteschaft nicht ausreichend“, sagte DKG-Präsident Alfred Dänzer der Rheinischen Post.

Schon heute gebe es 6000 unbesetzte Arztstellen in den Kliniken. „Um in einer alternden Gesellschaft den Bedarf an Ärzten künftig erfüllen zu können, müssen wir mindestens 10 Prozent mehr an den Universitäten zu Medizinern ausbilden“, sagte Dänzer.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) reagierte reserviert auf die Forderung: „Wir wollen, dass die ambulante Versorgung in der universitären Ausbildung eine größere Rolle spielt. Nur so können angehende Mediziner frühzeitig für die Niederlassung als Arzt interessiert werden“, sagte KBV-Sprecher Roland Stahl. „Solange dies nicht der Fall ist, kann auch über eine reine Steigerung der Studentenzahlen dem drohenden Ärztemangel vor allem auf dem Lande kaum entgegen gewirkt werden.“

Der Verein Deutsche Hochschulmedizin wies darauf hin, dass die Zahl der niedergelassenen Mediziner zwischen 2006 und 2010 von 132.900 um immerhin vier Prozent auf 138.500 gestiegen sei. Die Hausärztezahlen haben demnach von 59.000 auf 60.400 zugenommen.

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