Morgen findet der Welttag der Patientensicherheit statt, er trägt das Motto „Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben“. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) will aus diesem Anlass nicht nur darauf hinweisen, wie wichtig Impfungen für Kinder sind, sondern stellt sich auch klar gegen Impfungen durch Apotheker:innen.
„Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen bilden mit ihrem Impfangebot seit Jahrzehnten eine verlässliche und feste Säule im deutschen Gesundheitswesen“, so Anke Richter-Scheer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVWL und hausärztliche Internistin.
Impfen bedeute nicht nur einen kleinen Piks in den Oberarm: „Hinzu kommen Impfanamnese, also die Aufklärung und Beratung zur Impfung, der Ausschluss von akuten Erkrankungen und Kontraindikationen sowie bei bestehenden Erkrankungen die Bewertung, ob eine Impfung erfolgen kann. Für all diese Aufgaben ist eine ärztliche Ausbildung unentbehrlich“, so Richter-Scheer weiter. Daher gehöre das Impfmanagement und die Durchführung der Impfungen in ärztliche Hände, erklärt sie nachdrücklich.
Den Plänen der Apothekerschaft, das Impfangebot auszuweiten, erteilt die KVWL eine deutliche Absage: „Wir dürfen an dieser Stelle nicht leichtfertig mit der Patientensicherheit umgehen und einen Etikettenschwindel betreiben. Der wirtschaftliche Druck auf die Apotheke vor Ort hat durch den Online-Versandhandel sicher zugenommen. Aber finanzielle Einbußen dürfen nicht auf dem Rücken der Patienten kompensiert werden. Das Impfen muss durch qualifizierte Praxisteams erfolgen. Das sollte auch die Politik erkennen und andere Entwürfe ad acta legen“, so Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL.
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