Nach einem kräftigen Schluck aus der Pulle im vergangenen Jahr verlangt die ABDA von ihren Mitgliedsorganisationen für das kommende Jahr eine moderatere Anhebung der Beträge: Die Abführungen an die Berliner ABDA-Zentrale sollen dem Vernehmen nach um rund 3 Prozent auf gut 16 Millionen Euro steigen. Eine Kontroverse zeichnet sich über Personalaufstockung für die Verhandlungsabteilung ab.
Als Begründung für den geplanten Anstieg führt die ABDA in ihrem Haushaltsentwurf steigende Personalkosten an. Der Haushaltsentwurf wird morgen auf der gemeinsamen Sitzung des ABDA-Gesamtvorstandes und des Haushaltsausschuses diskutiert.
Die steigenden Personalkosten beruhen offenbar nicht nur auf Gehaltserhöhungen für die bestehenden Mitarbeiter. Geplant ist eine Personalaufstockung für die Vertragsabteilung. Dagegen rührt sich aber bereits im Vorfeld Widerstand. Als „nicht nachvollziehbar“ lehnt beispielsweise die Apothekerkammer Baden-Württemberg den Personalvorschlag der ABDA-Zentrale ab.
Die geplante Aufstockung der Vertragsverhandlungsabteilungen mit „pharmazeutischem Sachverstand“ sei nicht nur „entbehrlich sondern kontraproduktiv“, heißt es in einem Schreiben von Kammerpräsident Dr. Günther Hanke an ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz. Die Verhandlungsabteilungen könnten sich des pharmazeutischen Sachverstandes der Bereiche „Pharmazie“ (Dr. Eckert-Lill) und „Arzneimittel“ (Professor Dr. Martin Schulz) bedienen.
Die Notwendigkeit eines „pharmazeutischen Engagements des DAV bei der KBV“ erschließe sich zudem nicht. Der Dialog der Kammer mit der KV laufe in Baden-Württemberg „sehr konstruktiv“ in einem „lösungsorientierten Dialog“. Hanke: „Wir sehen zudem die politische Gefahr, dass sich mit dieser Maßnahme eine Spaltung der ABDA in DAV und BAK weiter vertieft“. Der personellen Aufstockung „können wir daher nicht zustimmen.“
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