E-Health

Telematik-Chef für die ABDA

, Uhr
Berlin -

Lange hat die ABDA das E-Health-Thema links liegen gelassen. Seit Sommer kümmert sich nicht nur eine spezielle Arbeitsgruppe um den Anschluss ans Internetzeitalter, auch eine eigene Telematik-Abteilung wurde im Apothekerhaus gegründet. Im November hat Sören Friedrich als Abteilungsleiter seine Arbeit aufgenommen.

Vordringliche Aufgabe von Friedrich ist der Aufbau eines sicheren IT-Netzes für die Apothekerschaft. Dafür bringt er reichlich Erfahrung mit. Zuletzt hat er für die Gematik – die Betreibergesellschaft der elektronischen Gesundheitskarte eGK – gearbeitet. Davor war Friedrich Projektleiter IT bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. Dort hatte der Diplom-Informatiker KV SafeNet mit aufgebaut; über die IT-Infrastruktur sind inzwischen 80.000 Ärzte, Psychotherapeuten und auch Krankenhäuser verbunden.

Ein ähnliche Netz soll Friedrich jetzt für die Apotheker auf die Beine stellen. Der Deutsche Apothekertag in Düsseldorf hatte dafür grünes Licht gegeben. „Gerade wenn es um Medikationsanalysen und die damit verbundenen sensiblen Patientendaten geht, sind strengste datenschutzrechtliche Anforderung ohne Alternative“, beschreibt die ABDA in ihren Newsletter „Einblick“ die Aufgabenstellung.

Mit seinem fünfköpfigen Team verspricht der 41-Jährige „ein Netz mit Mehrwert“. In diesem Jahr sollen alle offenen Themen und vor allem die Kostenfrage geklärt werden, damit Ende 2017 die Umsetzung starten kann. Wann das Apotheker-Intranet voll funktionsfähig sein wird, weiß man bei der ABDA noch nicht.

Bislang wurde der Bereich Telematik bei der ABDA von zwei Mitarbeitern aus der Abteilung Wirtschaft und Soziales betreut, von denen einer in Berlin und der andere in Eschborn saß. Abteilungsleiter Dr. Eckart Bauer fehlte als Ökonom die für IT-Fachfragen notwendige Expertise.

Daher hatte die ABDA mit dem Haushalt für 2016 den Aufbau einer eigenen Abteilung Telematik mit drei Mitarbeitern beschlossen: Abteilungsleiter, Referent und Sekretariat. „Die ABDA muss sich intensiver als bisher mit der strategischen Ausrichtung zu Fragen der Telematik befassen“, hieß es zur Begründung. Die Abteilung soll zudem als Ansprechpartner für die ABDATA und Apothekensoftwarehäuser dienen.

Bei der Sitzung des ABDA-Gesamtvorstands Ende Mai hatte Lutz Engelen, Kammerpräsident in Nordrhein, interveniert. Aus seiner Sicht sollten möglichst schnell mindestens zwei Fachkräfte eingestellt und auf das Thema gesetzt werden. Wenn das im Budget für 2015 nicht mehr drin sei, müsse man eben einen Nachtragshaushalt beschließen, so Engelen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Feld nicht den Versendern überlassen
Card Link: Gedisa bringt standeseigene Lösung
Apothekenreform als Hauptthema
Hessen: Kammer trifft Gesundheitsministerin
Mehr aus Ressort
Marburger Bund punktet bei Tarifverhandlungen
Unikliniken: 10 Prozent mehr bei reduzierter Stundenzahl
Keine Kassenleistung mehr
FDP will Homöopathie streichen

APOTHEKE ADHOC Debatte