Sport

Viagra unter Doping-Verdacht

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Die internationale Anti Doping Agentur WADA erwägt, das Potenzmittel Viagra (Sildenafil) auf die Liste der Dopingmittel zu setzen. Die Dopingwächter gehen damit dem Verdacht nach, dass Sportler das Arzneimittel zur Leistungssteigerung einsetzen. Der Wirkstoff Sildenafil hemmt die Phosphodiesterase 5 (PDE 5), die nicht nur im männlichen Geschlechtsorgan, sondern auch in den Lungen vorkommt. Dadurch werden die Gefäße erweitert und mehr Sauerstoff kann im Blut gebunden werden.

Der Effekt soll vor allem in Gebieten mit hoher Schadstoffbelastung und in Höhenlagen, wo der Sauerstoffgehalt der Luft geringer wird, auftreten. In einer Studie, die 2006 im „Journal of Applied Physiology“ erschienen war, stellten Wissenschaftler fest, dass Viagra die Leistung in hypoxischen Zuständen verbessert. Auf Meeresspiegelhöhe dagegen hatte das Präparat keinen Einfluss auf die sportliche Kondition.

Das Arzneimittel wird der WADA zufolge häufig im Urin männlicher Sportler gefunden. Daher wird die Substanz derzeit von der Agentur geprüft, Ergebnisse sind aber nicht vor dem kommenden Jahr zu erwarten.

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