Bei vorangegangenen Fehlgeburten

Studie: ASS erhöht Schwangerschaftschancen

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Berlin -

Nicht jede Schwangerschaft kann vom weiblichen Körper aufrechterhalten werden – Fehlgeburten sind häufiger als gedacht. Für Paare mit Kinderwunsch kann dies sehr belastend sein. Eine Studie konnte nun Hinweise darauf liefern, dass die regelmäßige Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) die Schwangerschaftschancen bei Frauen mit vorangegangenen Fehlgeburten erhöhen kann.

Die Untersuchung wurde von den National Institutes of Health (NIH), genauer gesagt der Abteilung für Epidemiologie am Nationalen Institut für Kindergesundheit und menschliche Entwicklung (NICHD) des NIH durchgeführt. Demnach kann ASS, wenn sie vor der Empfängnis und in der Schwangerschaft eingenommen wird, helfen. In ihrer Studie verglichen die Forscher den Unterschied zwischen Frauen, denen ASS verabreicht wurde und solchen, die keine ASS erhielten. Außerdem nahmen sie den Gesamt-ASS-Konsum in Zusammenhang mit der Compliance unter die Lupe.

In die Studie wurden mehr als 1000 Frauen zwischen 18 und 40 Jahren eingeschlossen, die bereits eine oder zwei Fehlgeburten erlitten hatten. Die Frauen erhielten entweder 81 mg ASS oder Placebo, während sie weiterhin versuchten schwanger zu werden. Kam es zu einer Schwangerschaft, wurde die Therapie bis zur 36. Woche fortgesetzt. In der ursprünglichen Studie konnte bei den beiden Gruppen zunächst kein Unterschied festgestellt werden. Es zeigte sich lediglich, dass die Geburtenrate erhöht war, wenn die Frauen vor der 20. Schwangerschaftswoche nur eine Fehlgeburt erlitten hatten.

Regelmäßigkeit durch Compliance entscheidend

Doch die Forscher nahmen sich der Untersuchung erneut an und berücksichtigten, ob die Frauen die ASS-Einnahme konsequent durchzogen oder die Compliance vernachlässigten. Einige brachen die Behandlung aufgrund von Übelkeit oder Erbrechen beispielsweise vollständig ab, andere nahmen den Wirkstoff nur unregelmäßig ein.

Bei Betrachtung der Compliance zeigte sich folgendes Ergebnis, bezogen auf je 100 Frauen, verglichen mit der Placebogruppe: Bei einer ASS-Einnahme an sieben Tagen pro Woche kam es zu sechs weniger Fehlgeburten, acht mehr positiven Schwangerschaftstest und 15 mehr Lebendgeburten. Eine ASS-Einnahme an vier Tagen pro Woche zeigte ähnliche Ergebnisse, wurde ASS jedoch unregelmäßig oder seltener eingenommen, konnten die positiven Effekte nicht mehr ermittelt werden. Die Forscher gehen somit davon aus, dass niedrig dosierte ASS – wenn sie an mindestens vier Tagen pro Woche eingenommen wird – die Chancen für eine Schwangerschaft und eine Lebendgeburt erhöhen kann.

 

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