Infektionsgefahr

RKI erweitert FSME-Risikogebiete

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Das Risikogebiet für gefährliche Zeckenstiche in Deutschland hat sich weiter vergrößert. Nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) wurden in Süddeutschland drei weitere Kreise als Risikogebiete für die Hirnerkrankung Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) ausgewiesen. Neu hinzugekommen seien in Baden- Württemberg der Landkreis Göppingen und der Alb-Donau-Kreis sowie in Bayern der Landkreis Rhön-Grabfeld, teilte das RKI am Montag mit. Insgesamt sind nun 132 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete eingestuft.

Die mit Abstand meisten Risikogebiete gibt es nun in Bayern (75), gefolgt von Baden-Württemberg (41). Weniger Risikogebiete sind in den Nachbarländern Hessen (8), Thüringen (7) und Rheinland-Pfalz (1) ausgewiesen. Einen weiteren Sprung nach Norden hat es nach RKI- Analysen trotz Einzelfällen in anderen Bundesländern nicht gegeben. Frei von meldepflichtigen FSME-Fällen sind seit 2002 aber nur noch Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Berlin und das Saarland.

Als Kriterium für ein FSME-Risikogebiet hat das RKI Grenzwerte festgelegt. Dabei muss in einem Kreis oder Kreisgebiet zum Beispiel ein Erkrankungsfall auf 100 000 Einwohner im Jahr kommen. Die drei neu ausgewiesenen Gegenden grenzen alle an Kreise, die bereits als Risikogebiet ausgewiesen waren.

Im Jahr 2007 ist die Zahl der FSME-Erkrankungsfälle im Vergleich zum Vorjahr insgesamt zurückgegangen: 2006 wurden 546 FSME-Fälle registriert, 2007 waren es 238. Gründe für den Rückgang sieht das Robert Koch-Institut unter anderem im kühlen Sommer 2007, der weniger Menschen in die Natur lockte. Gewachsen sei aber auch das Bewusstsein für Zeckenstiche. So steigen zum Beispiel die Impfraten bei Schulanfängern in Süddeutschland an. In Bayern war 2007 nach RKI- Angaben im Durchschnitt fast ein Drittel der Erstklässler gegen FSME geimpft. 2003 hatte diese Quote bei 14 Prozent gelegen.

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