Parkinsonmittel

Neue Anwendungshinweise für Restex

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Berlin -

Proteinreiche Kost wie beispielsweise Eiweißriegel können bei der Einnahme von Levodopa eine Wirkungsverminderung zur Folge haben. Darum lautete bislang der Hinweis Restex (Levodopa/Benserazid, Roche) Hartkapseln, retardiert, mit proteinarmer Nahrung einzunehmen. Doch bei Restex gibt es eine neue Anwendungsart.

Levodopa kann zur Parkinson-Behandlung sowie beim Restless-Legs-Syndrom eingesetzt werden. L-Dopa wird immer mit einem peripheren Decarboxylasehemmer wie beispielswiese Benserazid oder Carbidopa kombiniert. Die Aminosäure ist eine Vorläufersubstanz von Dopamin und dient der Substitution eines zentralnervösen Dopaminmangels – Tremor und Rigor kann entgegengewirkt werden.

Die Dosierung von Levodopa ist individuell und richtet sich nach der Schwere der extrapyramidalen Symptomatik und der Verträglichkeit. Die Behandlung mit Levodopa wird eingeschlichen. Die Tagesdosis kann im Behandlungsverlauf in wenigstens vier Einzeldosen eingenommen werden.

Levodopa sollte grundsätzlich eine Stunde bis eineinhalb Stunden vor oder nach dem Essen verabreicht werden. Die Einnahme sollte mit reichlich Flüssigkeit (Wasser) erfolgen. Das Arzneimittel sollte nicht in Quark, Milch oder Joghurt eingerührt werden. Fleisch und Fisch sollten bevorzugt am Abend verzehrt werden.

Für Restex Hartkapseln, retardiert und Restex Tabletten gibt es Änderungen in der Anwendungsart, wie der Hersteller informiert.

  • Restex Hartkapseln (retardiert) können zusammen mit oder unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden.
  • Restex Tabletten sollten, wenn möglich, mindestens 30 Minuten vor oder eine Stunde nach einer Mahlzeit eingenommen werden. So kann die Wechselwirkung mit Proteinen aus der Nahrung umgangen werden.

Kein Levodopa mit Eiweiß

Die gleichzeitige Einnahme einer proteinreichen Mahlzeit kann zu einer Wirkungsverminderung von Levodopa führen, darum sollten Patienten vom Eiweißriegel besser die Finger lassen. Wie aber kommt es zu verringerten Blutspiegeln? Levodopa besitzt eine Ähnlichkeit zu Eiweißbausteinen. Der Wirkstoff und Aminosäuren konkurrieren um die gleichen Transporter, und zwar nicht nur im Magen-Darm-Trakt, sondern auch an der Blut-Hirn-Schranke. Ist der Transporter vom Nahrungseiweiß belegt, kann Levodopa nicht mehr andocken und ins Blut aufgenommen werden. Wirkverlust oder Wirkungsschwankungen können die Folge sein. Während also eine eiweißreiche Ernährung die Wirkung abschwächen kann, kann eine eiweißarme Kost das Gegenteil bewirken und die Wirkung verstärken.

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