Tuberkulose

Mehr resistente Erreger

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An keiner anderen behandelbaren Infektionskrankheit sterben so viele Menschen wie an Tuberkulose (Tb). Weltweit sind ihr etwa 1,5 Millionen Menschen im Jahr 2006 zum Opfer gefallen. Das geht aus einem Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf veröffentlichten Bericht hervor. Die WHO appellierte anlässlich des Welttuberkulosetages am kommenden Montag an die Staaten, im Kampf gegen die Erkrankung nicht nachzulassen.

Die Zunahme von Erregern, die gegen Antibiotika resistent sind, erschwert nicht nur weltweit sondern auch hierzulande den Kampf gegen Tuberkulose. Laut Robert Koch-Institut (RKI) waren 2006 knapp 13 Prozent der Tb-Bakterienstämme in Deutschland gegen ein Standardmedikament resistent, weitere 2,2 Prozent gegen mindestens zwei. Der Behandlungserfolg bei Patienten mit einem multiresistenten Erreger war mit rund 68 Prozent deutlich niedriger als bei anderen Patienten mit einem sensiblen Stamm (80,5 Prozent).

Insgesamt sind die Neuerkrankungen in Deutschland jedoch zurück gegangen. Im Jahr 2006 sank die Zahl der neu registrierten Fälle im Vergleich zum Jahr davor um rund 600 auf bundesweit 5402, wie das RKI mitteilte. 201 Menschen starben 2006 an der Tuberkulose.

Neben der Zunahme resistenter Erreger machen sich die WHO-Experten vor allem über Tuberkulose unter Aids-Kranken Sorgen, da viele von ihnen an der bakteriellen Infektionskrankheit sterben. „Jeder mit einer HIV-Erkrankung sollte auch Zugang zu einer Tuberkulose-Prävention haben“, forderte der geschäftsführende Direktor des UN-Programms UNAIDS, Peter Piot.

Im Kampf gegen Tuberkulose fehle es vielerorts an Geld, betonte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. Für die weltweit 90 am meisten betroffenen Länder, in denen 91 Prozent aller Tuberkulose-Fälle auftreten, gibt es demnach eine Finanzierungslücke von umgerechnet etwa 642 Millionen Euro. Der WHO-Bericht beruht auf Erhebungen in 202 Ländern und Regionen.

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