Nebenwirkungen

Lyrica kann abhängig machen

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Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzte (AkdÄ) warnt vor dem Missbrauchspotenzial des Arzneimittels Lyrica (Pregabalin). In der Vergangenheit habe es mehrere Fälle von Abhängigkeiten gegeben. Lyrica wird zur Behandlung neuropathischer Schmerzen und als Zusatztherapie bei Patienten mit partiellen epileptischen Anfällen eingesetzt.

Pharmakodynamisch sei eine Abhängigkeitsentwicklung vorstellbar, so die AkdÄ: Pregabalin ist ein Analogon der Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Im zentralen Nervensystem werden verschiedene Neurotransmitter freigesetzt, die entspannend und sedierend wirken. In der Datenbank des deutschen Spontanmeldesystems sind aktuell circa 1200 Berichte unerwünschter Arzneimittelwirkungen von Pregabalin erfasst.

Nach Angaben des Arzneimittelverordnungsreports wurden 2009 rund 45,7 Millionen Tagestherapiedosen Lyrica verordnet. Das entspricht einem Zuwachs von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lyrica steht auf Platz zwölf der umsatzstärksten patentgeschützten Arzneimittel in Deutschland. Der Hersteller Pfizer erzielte im Jahr 2009 einen Umsatz von rund 220 Millionen Euro mit Lyrica.

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