HIV/AIDS

Kombitherapie erhöht Lebenserwartung

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Die Lebenserwartung von HIV-Infizierten ist in den vergangenen Jahren durch Kombinationstherapien stark gestiegen. Sie nahm von 1996 bis 2005 in den Industrieländern um 13 Jahre zu, wie Aids-Experten im britischen Medizinjournal „The Lancet“ berichteten. Die Forscher werteten 14 Studien aus Europa und Nordamerika aus. Nach ihren Berechnungen hat ein 20-Jähriger, der zwischen 2003 und 2005 eine Behandlung mit den antiretroviralen Medikamenten begonnen hat, im Mittel noch fast 50 Jahre zu leben.

Die Fortschritte zeigten, dass sich Aids von einer tödlichen zu einer chronischen Krankheit entwickelt habe, berichteten die Forscher um Professor Dr. Robert Hogg vom British-Columbia-Aids-Zentrum in Vancouver und Professor Dr. Jonathan Sterne von der britischen Universität Bristol. Trotz dieser positiven Entwicklung erreichten die Infizierten aber noch nicht die normale Lebenserwartung. Außerdem gebe es große Unterschiede unter den Patienten.

In derselben „Lancet“-Ausgabe üben Aids-Experten scharfe Kritik an Kollegen aus der Schweiz, die Sex ohne Kondome für einen begrenzten Kreis von Patienten mit deren festen, nicht-infizierten Partnern für vertretbar halten. So ist ungeschützter Geschlechtsverkehr nach Ansicht der Eidgenössischen Kommission für Aidsfragen bei jenen Patienten zu verantworten, die mit einer Kombinationstherapie behandelt werden, in deren Blut über längere Zeit keine Viren mehr nachgewiesen worden sind und die unter keiner weiteren sexuell übertragbaren Krankheit leiden. Der Forscher Dr. David Wilson aus Australien hält diese Empfehlung für viel zu gefährlich.

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