Pränataldiagnostik

Frauenärzte: Trisomie-21-Test reicht nicht aus

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Berlin -

Bei einem ungeborenen Kind suchen Ärzte nicht automatisch nach genetischen Auffälligkeiten. Wünschen die Eltern aber eine Abklärung, können sie seit Kurzem auf eigene Kosten eine Blutanalyse mit Hilfe des PraenaTest machen lassen, die anders als bisherige Untersuchungen zunächst das Risiko einer Fehlgeburt vermeidet. Sinnvoll ist der Test laut dem Berufsverband der Frauenärzte (BVF) aber nur, wenn vorher das sogenannte Ersttrimesterscreening den Verdacht auf eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) ergeben hat.

 

Das Screening im ersten Drittel der Schwangerschaft umfasst einen Ultraschall, bei dem untersucht wird, ob die Kontur der Nackenhaut des Kindes aufgrund von Chromosomenveränderungen auffällig ist. Außerdem wird im Blut der Mutter nach bestimmten Eiweißstoffen des Kindes gesucht, die ebenfalls auf eine Veränderung hinweisen können. Die Kosten für das Screening übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung ebenso wenig wie den dann anschließenden neuen Test.

Werden dabei im Blut der Mutter keine überzähligen Bruchstücke des Chromosoms 21 vom Embryo gefunden, könne der Verdacht auf eine Trisomie 21 ausgeschlossen werden, erläutert der Verband. Fänden sich allerdings mehr Bruchstücke des Chromosoms 21 als zu erwarten wären, sei das bedenklich – allerdings noch immer nicht eindeutig.

Um sicherzugehen sei dann eine Chromosomenuntersuchung nötig, die mit dem Risiko einer Fehlgeburt verbunden ist, erläutert der Verband. Dafür muss die Fruchtblase oder der Mutterkuchen punktiert werden, um die nötigen Zellen zu gewinnen. Bei Frauen ab 35 Jahren oder wenn es Risiken in der Familie gibt, zahlt die Krankenkasse diesen Test von vornherein.

Die Laborkosten für die neue Blutuntersuchung liegen dem BVF zufolge derzeit bei 1250 Euro. Der Anbieter rechne direkt mit den Eltern ab, hinzu kämen Kosten für die ärztliche Betreuung und die nach dem Gendiagnostikgesetz vorgeschriebene Beratung.

 

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