Zuwachs bei Beschäftigten

Überall mehr Jobs – außer in Apotheken

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Berlin -

Während die Zahl der Beschäftigten in den Apotheken in den letzten beiden Jahren erstmals rückläufig war, sind alle anderen Bereiche des Gesundheitswesens nach wie vor ein Jobmotor. In Arzt- und Zahnarztpraxen, Kliniken und ambulanten Pflegeeinrichtungen sind laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) rund 2,2 Millionen Menschen beschäftigt, das sind 377.000 mehr als noch vor zehn Jahren.

Waren 2012 noch gut 660.000 Personen in Arztpraxen beschäftigt, ist die Zahl 2022 auf mehr als 730.000 gewachsen. In den Zahnarztpraxen arbeiten 364.000 Menschen, nach 334.000 vor zehn Jahren. In der ambulanten Pflege hat sich die Zahl der Beschäftigten von knapp 300.000 auf mehr als 430.000 erhöht. In Krankenhäusern sind statt 1,1 mittlerweile knapp 1,3 Millionen Menschen tätig. Zum Vergleich: In den Apotheken arbeiteten – inklusive sonstigem Personal – rund 250.000 Menschen, nach 218.000 im Jahr 2012.

Anders ausgedrückt:

  • In Arztpraxen sind in den letzten zehn Jahren 73.000 Stellen hinzugekommen, das entspricht einem Zuwachs um 11 Prozent.
  • Insgesamt 30.000 Menschen mehr als 2012 arbeiteten 2022 in Zahnarztpraxen, ein Zuwachs von 9 Prozent.
  • In der ambulanten Pflege liegt der Zuwachs mit rund 137.000 zusätzlichen Beschäftigten bei 20 Prozent.
  • In den Kliniken kamen auf zehn Jahre 195.000 zusätzliche Jobs zusammen, ein Plus von 18 Prozent.
  • Die Apotheken verzeichnen mit rund 32.000 zusätzlichen Stellen ein Plus von 15 Prozent.

Langsames Wachstum

Während die Mitarbeiterzahl in den Apotheken 2021 und 2022 sogar erstmals rückläufig war, sind die Beschäftigtenzahlen der anderen Bereich auch in diesen beiden Jahren weiter gestiegen – allerdings langsamer als zuvor.

Obwohl laut GBE insgesamt rund 5000 Stellen in Apotheken weggebrochen sind, sind die Beschäftigten in den ambulanten Einrichtungen insgesamt von 2021 auf 2022 um knapp 0,6 Prozent angewachsen, das sind rund 14.000 Beschäftigte mehr.

Das Wachstum verteilt sich dabei aber nicht gleichmäßig auf die einzelnen Bereiche: Während die Mitarbeiterzahl in Arztpraxen nur um 0,1 Prozent gewachsen ist – hier sind rund 1000 Mitarbeiter hinzugekommen – ist die ambulante Pflege immerhin um knapp 1 Prozent oder 4000 Stellen gewachsen. Das Krankenhauspersonal ist in diesem Zeitraum mit einer Wachstumsrate von 1,5 Prozent um immerhin 19.000 Beschäftigte angestiegen.

Corona-Effekt

In den Zahlen des GBE ist ein Sondereffekt zu berücksichtigen: Auch zusätzliches Personal, das während der Pandemie eingestellt wurde, fließt in die Zahlen mit ein. Das erklärt, warum die Zahl an Beschäftigten von 2020 auf 2021 überdurchschnittlich stark angestiegen ist, um insgesamt rund 66.000 Beschäftigte oder mit einem Wachstum von 2,7 Prozent in ambulanten Einrichtungen. Zum Vergleich: Vor der Pandemie von 2018 auf 2019 betrug die Wachstumsrate hier noch knapp 1,6 Prozent.

In Krankenhäusern ist die Belegschaft von 2020 auf 2021 mit einer Wachstumsrate von fast 3 Prozent angestiegen. Insgesamt sind 16.000 Mitarbeiter dazugekommen. Allerdings sind laut GBE auch 2021 auf 2022 ganze 19.000 Mitarbeiter in Krankenhäusern hinzugekommen.

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