Neuer Vermieter steht zur Apotheke

Schließung abgewendet: Inhaber sucht dringend Filialleitung

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Berlin -

Eigentlich war das Schicksal der Taunus-Apotheke in Solms besiegelt, denn: Der Mietvertrag sollte nicht verlängert und der Betrieb von Michael Hahn geschlossen werden. Der neue Vermieter will jedoch an dem Standort festhalten – doch die Hoffnung auf einen Weiterbetrieb ist getrübt, denn jetzt fehlt es an Personal.

Hahn sucht händeringend nach einer angestellten Apothekerin oder einem Apotheker. Die Lage sei dringend, sagt er. Denn eigentlich stand die Schließung der Filiale bereits seit langer Zeit fest. „Bereits vor vier Jahren zeichnete sich ab, dass der damalige Eigentümer die Immobilie verkaufen wollte und deshalb keine Verlängerung des Mietverhältnisses in Aussicht stellte.“

Inhaber bereitet sich und Team auf Schließung vor

Um seine Selbstständigkeit weiterzuführen, übernahm er die Apotheke am Landtor in Weilburg. Hahn wollte „frühzeitig“ auf die unvermeidliche Schließung reagieren, wie er betont. Geplant war, die Taunus-Apotheke Ende Juni zu schließen. „Ich habe mein Team frühzeitig und offen über die drohende Schließung informiert. Eine unserer Apothekerinnen hat sich deshalb entschlossen, den Weg nicht mitzugehen, da ihr die Entfernung zu groß ist.“

Jetzt änderte sich der Fall jedoch überraschend: „Die Immobilie wurde Anfang Mai verkauft – und der neue Eigentümer möchte uns ausdrücklich als Mieter behalten und die Apotheke weiterführen lassen“, so Hahn. „Bis vor wenigen Tagen gingen wir davon aus, dass wir den Standort Solms zum 30. Juni endgültig schließen müssen.“ Zwischenzeitlich habe sich sogar ein Kaufinteressent für die Apotheke selbst gemeldet. „Doch realistisch betrachtet ist eine vollständige Übergabe innerhalb eines Monats nahezu unmöglich, allein wegen der erforderlichen vertraglichen, organisatorischen und behördlichen Abläufe.“

Apotheker will Weiterbetrieb sichern

Hahn versucht jetzt, die drohende Schließung abzuwenden. Mit der Apothekerin aus dem Team würden Gespräche geführt, dass sie zumindest übergangsweise an einigen Tagen einspringen könnte. „Sicher ist das allerdings noch nicht.“ Wegen dieser unklaren Lage hat er bislang keinen Mietvertrag unterschrieben. „Nun ist der neue Eigentümer bereit, uns nahtlos weiter zu vermieten – es besteht also real die Chance, die Apotheke zu retten, wenn wir rasch handeln können. Er wäre sogar bereit, unseren Mietvertrag übergangsweise zu verlängern, bis sich ein neuer Käufer gefunden hat“, freut sich Hahn.

Für einen Neustart mit neuer Leitung empfiehlt er ein „schlankes Team“. Damit wäre der „wirtschaftliche Ertrag sicher am höchsten“. Er selbst habe mehr Personal eingeplant, da er den Betrieb als Filiale führe. „Alternativ könnte sich auch ein Apotheker finden, der kurzfristig übergangsweise aushilft – eventuell sogar ein Ruheständler.“ Und nicht zuletzt bestehe auch die Hoffnung, dass sich eine neue Bewerberin oder ein Bewerber für die Leitung findet, falls die Apotheke als seine Filiale weitergeführt werde.

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