OECD-Studie

Antidepressiva-Konsum steigt

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Berlin -

Der Arzneimittel-Verbrauch bei chronischen Erkrankungen nimmt zu: Der Konsum von Antidepressiva stieg im Schnitt aller 33 OECD-Länder zwischen 2000 und 2011 von 35 auf 56 tägliche Dosen pro 1000 Einwohner, heißt es in dem aktuellen OECD-Bericht „Health at Glance“. In Deutschland verdoppelte sich der Konsum ärztlich verordneter Antidepressiva in dieser Zeit, liegt aber mit 50 Tagesdosen unter dem Schnitt.

Am meisten wird in Island eingenommen, wo mehr als jeder zehnte Einwohner Antidepressiva verabreicht bekommt. In keinem der Länder ging der Verbrauch in den vergangenen Jahren zurück. Die OECD führt den zunehmenden Verbrauch etwa in Großbritannien auf die Auswirkungen der Finanzkrise zurück. Es habe zwar schon vor der Krise 2008 einen Anstieg gegeben. „Aber der Konsum ist seitdem weiter schnell angewachsen“, so die Organisation.

Antidepressiva würden häufiger bereits bei milderen Formen von Erkrankungen, etwa Angstzuständen oder Sozialphobien verordnet, die Therapien fielen allgemein intensiver aus. „Diese Ausdehnung hat zur Besorgnis darüber geführt, ob die Verschreibungen angebracht sind.“

Ähnlich wie bei Antidepressiva verhält es sich etwa bei Medikamenten gegen erhöhten Blutzucker. Hier liegt Deutschland mit 83 Tagesdosen pro 1000 Einwohner sogar an zweiter Stelle hinter Finnland und deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 60 Dosen.

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