Paul Ehrlich-Preis

Immunologe ausgezeichnet

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Der Immunologe Professor Dr. Tim R. Mosmann hat am vergangenen Freitag in der Frankfurter Paulskirche den mit 100.000 Euro dotierten Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis erhalten. „Mosmann hat herausgefunden, wie Allergien und Infektionskrankheiten entstehen“, sagte Hilmar Kopper, Vorsitzender des Stiftungsrats der Paul-Ehrlich-Stiftung. „Er hat, erst bei der Maus, dann beim Menschen, Licht in das Dunkel der körpereigenen Immunabwehr gebracht.“

Mosmann ist Professor für Immunologie und Mikrobiologie an der Universität Rochester in den USA. In den 80er Jahren entdeckte er zwei Untergruppen der T-Helferzellen des Immunsystems. Seine Leistungen seien nicht nur wissenschaftlich bedeutend, sondern auch in der klinischen Praxis höchst erfolgreich, betonte der Laudator, Professor Dr. Joachim Kalden, ehemaliger Direktor am Universitätsklinikum Erlangen. „So ist es gelungen, durch blockierende Substanzen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis einen Stillstand der Erkrankung zu erzielen.“

„Das neue Verständnis von Immunantworten birgt die Hoffnung, bessere Impfstoffe zu entwerfen“, sagte Mosmann in seiner Dankesrede. Erste Erfolge seien Impfstoffe gegen Grippe und Pneumokokken, die mit dem neuen Wissen über die Funktion der T-Helferzellen bei der Bildung von Antikörpern entwickelt worden seien. „Ich erwarte viele weitere Beispiele.“

Den mit 60.000 Euro dotierten Nachwuchspreis erhielt der in Dresden arbeitende Diabetes-Spezialist Dr. Eckhard Lammert. Der Forscher vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik hat herausgefunden, weshalb die Insulin bildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse in größeren Verbünden, den Langerhans'schen Inseln, besonders effizient arbeiten.

Der Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis wird traditionell am Geburtstag des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich verliehen. Mit ihm werden Wissenschaftler ausgezeichnet, die sich auf dem Forschungsgebiet Ehrlichs besondere Verdienste erworben haben, insbesondere der Immunologie, Krebsforschung, Hämatologie, Mikrobiologie und Chemotherapie. Finanziert wird der Preis, der seit 1952 vergeben wird, vom Bundesgesundheitsministerium mit Spenden aus der Industrie.

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