Geburtshilfe

50.000 Unterschriften für Hebammen

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Berlin -

Mit nur 1246 Unterstützern waren die Apotheker mit ihrem Anliegen gescheitert,

privaten Anbietern den Verkauf von Rx-Medikamenten über Internetportale

zu verbieten. Erfolgreich waren dagegen die Hebammen: 52.478

Unterstützer unterschrieben ihre Petition beim Bundestag.

Die Hebammen fordern Sofortmaßnahmen vom Bundestag, um die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung mit Hebammenhilfe sicherzustellen. Außerdem wollen sie ihre originären Tätigkeiten, wie die Schwangerenvorsorge, die Leitung der normalen Geburt und Nachsorge, ohne Einschränkung ausüben können.

Zwar können die Politiker die Forderungen unabhängig von den Unterschriftenzahlen beraten. Aber das erfolgreiche Quorum von 50.000 Unterschriften erhöht die Chance einer öffentlichen Beratung. Dazu wird auch der Verfasser eingeladen, um vor den Abgeordneten zu sprechen.

Hintergrund sind die seit Jahren steigenden Haftpflichtprämien und unzureichenden Vergütungen. Laut Petitionsbegründung haben sich die Jahresprämien für freiberufliche Geburtshelferinnen seit 1992 bis 2009 auf rund 2400 Euro mehr als verzehnfacht. Der Anteil der Geburtshelferinnen sei in diesem Zeitraum um drei Viertel gesunken. Mit der weiteren Steigerung der Haftpflichtprämie ab Juli um 20 Prozent auf nunmehr 5091 Euro sei absehbar, dass sich auch die noch verbliebenen Hebammen aus dem Kernbereich ihres Berufes zurückziehen.

Die Politik hat mittlerweile auf das Thema reagiert: Anfang April habe der GKV-Spitzenverband ausdrücklich bestätigt, „dass der Anstieg der Haftpflichtprämien bei der Vergütung berücksichtigt wird“, so das Bundesgesundheitsministerium (BMG).

Die Hebammen sollen finanziell entlastet werden: So soll es laut dem Ministerium für Hausgeburten höhere Aufschläge geben als für Entbindungen in Geburtshäusern.

Kürzlich hatten tausende Menschen in Berlin für die Hebammen demonstriert, nachdem eine Gruppe von Assekuranzen eine auf ein Jahr befristete Versicherung mit einer Steigerung der Prämien um 20 Prozent aufgelegt hatte. Die Geburtshelferinnen fürchten um ihre Existenz.

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