Demografie

Gesundheitswesen droht Kollaps

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Das deutsche Gesundheitswesen ist finanziell und personell nicht auf die alternde Gesellschaft in Deutschland eingestellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung (ISGF). Schon 2020 sind demnach gravierende Probleme bei der Versorgung zu erwarten, da die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Dies führe zu einer besonderen Belastung der finanziellen und personellen Ressourcen des Gesundheitswesen, so Institutschef Professor Dr. Fritz Beske.

Wissenschaftler des Instituts hatten für die „Morbiditätsprognose 2050“ die Entwicklung für 22 ausgewählte Krankheiten bis 2050 errechnet. Alle untersuchten Krankheiten werden bis 2050 zunehmen: So geht das ISGF davon aus, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung an Hypertonie leiden wird und jeder Fünfte an Arthrose. Mehr als 10 Prozent der Bevölkerung werden von Rückenschmerzen, Schwerhörigkeit und Osteoporose betroffen sein.

Die Forscher erwarten eine Verdreifachung der Fallzahlen von Lungenentzündungen, so dass dann 4,2 Prozent der Bevölkerung betroffen sein werden. Makuladegeneration, Demenz, Oberschenkelfrakturen und Herzinfarkte kommen im Vergleich zu heute mehr als doppelt so häufig vor.

Grund für diesen - absoluten wie relativen - Anstieg ist die demografische Entwicklung: Bis 2050 werden die Zahlen der unter 20-Jährigen um 35 Prozent und die der Erwerbsfähigen um 29 Prozent sinken. Dagegen gehen die Wissenschaftler von einem Anstieg der nicht mehr Erwerbsfähigen und der über 80-Jährigen um 38 beziehungsweise 156 Prozent aus.

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