Hamburg

Apotheken und G20: Normalität, Krieg und zurück

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Berlin -

Ausnahmezustand in Hamburg: Tobten am Freitag noch Krawalle und Straßenkämpfe zwischen Demonstranten, dem schwarzen Block und der Polizei, war es Samstag wieder ruhiger in der Hafenstadt. Der Alltag scheint zurückzukehren – wenn auch noch die Hubschrauber kreisen. So geht es Hamburgs Notdienstapotheken nach dem G20-Gipfel.

Von den schweren G20-Krawallen blieb am Freitag auch die Osterstraße in Eimsbüttel nicht verschont. Zahlreiche Scheiben gingen zu Bruch, Krähenfüße zerstörten Autoreifen, Vermummte zündeten Bengalos. Die Anwohner sprachen von „roher Gewalt“. Seit Samstag hingegen scheint das „normale Leben“ wieder einzuziehen. Eine Notdienst habende Apothekerin beschreibt die Lage als „relativ entspannt“. Eine Kundin, die im Schanzenviertel wohnt, rief an und fragte nach Schlaftabletten, da sie schon länger nicht mehr geschlafen hat.

Auch in der „Schanze“ ist „eigentlich alles wie immer“, erzählt die Pharmazeutin von einem Spaziergang vor der Arbeit. „Die Autos fehlen, das erinnert schon an eine Geisterstadt. Aber die Leute saßen wieder draußen und haben gefrühstückt. Die Sonne scheint wieder.“ Das Schanzenviertel hatte es am Freitag besonders hart getroffen, hier gingen bei den Kollegen Scheiben zu Bruch.

Heute Morgen war alles wieder weg – die Straßen aufgeräumt, erzählt die Apothekerin, als wäre nichts gewesen.

Auch an der Elbphilharmonie ist es eher „unspektakulär“ und „relativ ruhig“. „Heute Morgen war nichts los, die Hafencity ist zugänglich, aber von den Touristen fehlt jede Spur“ erzählt ein Apotheker. „Die haben sich alle versteckt.“ Auch gestern war nicht viel Kundenverkehr – „nur Polizei und Anwohner“. Samstag war nichts los, erzählt der Pharmazeut.

Auch wenn die Politiker und einige Straßensperren bereits verschwunden waren, kreisten am Samstag noch immer Hubschrauber über der Stadt. An der Elbphilharmonie sind zwei zu sehen, „die über der Stadt hängen“, hatte doch der schwarze Block weitere Demonstrationen angekündigt.

Hinter den verschlossenen Türen einigten sich die Staatschefs zu den Themen Gesundheit und Bildung. Die Gesundheitsstruktur in ärmeren Ländern soll gestärkt werden.

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