Arzneimittelkriminalität

Rezeptfälscher: Milligramm statt Gramm

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Berlin -

Eine Apothekerin in Hannover hat einen Rezeptfälscher auffliegen lassen. Der mutmaßliche Täter habe sich Schmerzmittel in der falschen Dosierung „verordnet“, teilt die Bundespolizeiinspektion Hannover mit: Der 24-Jährige aus dem Raum Celle hatte Novaminsulfon-ratiopharm (Metamizol) in der Stärke 2,5mg/ 5ml auf das Rezept geschrieben, obwohl es die Ampullen nur in der Stärke 2,5g/5ml gibt. Außerdem standen ein Schmerzmittel mit Tramadol und ein Beruhigungsmittel mit Midazolam auf dem Rezept.

Der Fehler sei in der Apotheke bei der Abgabe zunächst gar nicht aufgefallen, so ein Polizeisprecher. Die Präparate seien an den mutmaßlichen Fälscher abgegeben worden. Als eine Apothekerin am Tag darauf die Rezepte geprüft habe, sei die ungewöhnliche Mengenangabe aufgefallen.

Die Apothekerin habe bei dem im Raum Celle ansässigen Arzt nachgefragt, so die Bundespolizei. Der habe ihr mitgeteilt, dass er das Rezept nicht ausgestellt habe und ihm kürzlich Rezeptvordrucke gestohlen worden seien. Die Apothekerin habe daraufhin bei der Bundespolizei Anzeige erstattet.

Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der mutmaßliche Fälscher seinen eigenen Namen auf dem Rezept verwendet habe, so die Bundespolizei. Er sei als Patient bei dem geschädigten Arzt in Behandlung und im Zeitraum des Diebstahls in der Praxis gewesen. Am Samstag hätten Beamte die Wohnung des vermeintlichen Täters durchsucht und dabei Rezepte und Stempel sichergestellt. Ob der Verdächtigte bereits weitere Rezepte eingelöst habe, ließe sich derzeit nicht sagen, so der Sprecher.

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