Der deutsche Online-Apothekenmarkt wächst weiter dynamisch und wird Prognosen zufolge im Jahr 2025 einen Nettoumsatz von über 4 Milliarden Euro verzeichnen. Das ist ein Ergebnis einer Erhebung der Münchener Agentur Smile AI. Ausschlaggebend dafür sei vor allem der Boom im Bereich des E-Rezepts. Bisher bieten 12 der 19 führenden Versandapotheken CardLink an.
Das digitale Rezept treibt das Wachstum des Versandhandels mit Arzneimitteln. Profiteur ist der Erhebung zufolge Shop Apotheke als „klarer Marktführer mit starkem Wachstum im E-Rezept-Bereich“. Der Marktanteil im Rx-Bereich liegt laut Studie bei 54 Prozent. Dahinter rangiert DocMorris mit 29 Prozent.
Als „starker Herausforderer“ wird demnach dm eingestuft. Der Drogeriekonzern will in diesem Jahr in den OTC-Versand einsteigen, hat aber dem Vernehmen nach noch mit Hürden zu kämpfen. Dadurch könne es „ein beschleunigtes Marktwachstum“ geben, prognostiziert Smile AI. Bis 2030 könne der Umsatz von Online-Apotheken auf mehr als 20 Milliarden Euro wachsen. Zum Vergleich: Der gesamte Rx-Markt ist 68 Milliarden Euro schwer, dazu kommen rund 10 Milliarden Euro im OTC-Bereich.
Aktuell werde das „Online-Oligopol“ bereits von Shop Apohteke angeführt, so Smile BI. Weitere Anbieter dahinter seien Amazon. Über die Plattform wurde bereits 2024 ohne eigene Apotheke ein Umsatz von 374 Millionen Euro mit Gesundheitsprodukten erzielt. Trotz temporärer regulatorischer Einschränkungen und Ungewissheit im OTC-Bereich bleibe der US-Konzern ein wichtiger Anbieter „mit hohem Potenzial im Gesundheitsmarkt“.
Weniger „hohe Erfolgsaussichten“ gibt es demnach bei Medikamente per Klick (Luitpold Apotheke von Karlheinz Ilius), Apo.com, Sanicare (BS-Apotheken OHG) und Aponeo (Konstantin Primbas) sowie Gesund.de. Dahinter rangieren Besamex (Dirk Düvel, Wir leben Apotheken), Mycare (Robert-Koch-Apotheke, Yvonne Buse), IhreApotheken.de oder auch die Plattform Onfy.
Die Studie prognostiziert bis 2030 eine erhebliche Konsolidierung des digitalen Apothekenmarktes mit wenigen starken Hauptakteuren und dynamischen kleineren Anbietern. CEO Fabian Kaske zu den Entwicklungen: „Der E-Rezept-Boom verändert die Spielregeln im Apothekenmarkt nachhaltig. Shop Apotheke gehört aktuell eindeutig zu den Gewinnern. Die Einführung neuer Technologien wie CardLink sowie der Einstieg neuer Wettbewerber wie dm und möglicherweise Amazon werden diesen Trend weiter beschleunigen. Jetzt gilt es, strategische Chancen frühzeitig zu erkennen und konsequent zu nutzen.“
Die mobile Nutzung entwickele sich zu einem kritischen Erfolgsfaktor im digitalen Pharmamarkt. Shop Apotheke führe bereits im Segment der Apotheken-Apps. Zugleich zeigten dm und Amazon große Potenziale in den allgemeinen Gesundheits-Apps.
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