Pharmakonzerne

Keine Millionenabfindung für Vasella

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Berlin -

Der scheidende Novartis-Chef Daniel Vasella wird nun doch keine Abfindung in Millionenhöhe bekommen. Man habe sich dazu entschieden, auf ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot zu verzichten – und damit auch auf die Zahlung von 72 Millionen Franken (umgerechnet rund 59 Millionen Euro), teilt der Schweizer Konzern mit.

Novartis hatte mit Vasella vereinbart, dass dieser sechs Jahre lang nicht für die Konkurrenz arbeiten darf. Vasella kenne das Konzerngeschäft sehr genau, er habe den Bereich Forschung und Entwicklung aufgebaut und den größten Teil der Geschäftsführung persönlich rekrutiert, begründete der Konzern die Entscheidung.

Die hohe Abfindungssumme hatte in der Schweiz am Wochenende für Empörung gesorgt: Dort soll im März in einem Volksentscheid darüber abgestimmt werden, Managergehälter und Abfindungen gesetzlich zu beschränken.

Heute teilten Novartis und Vasella mit, auf die Vereinbarung zu verzichten. „Ich habe verstanden, dass viele Menschen in der Schweiz die Abfindung, die mit dem Wettbewerbsverbot verbunden ist, unangemessen hoch finden, trotz des Faktes, dass ich angekündigt habe, die Summe für wohltätige Zwecke zu spenden“, sagte Vasella. „Das ist der Grund, aus dem ich dem Verwaltungsrat empfohlen habe, dass ich auf alle Zahlungen, die mit der Wettbewerbsverbotsvereinbarung verbunden sind, verzichte.“

„Wir glauben weiterhin an den Wert eines Wettbewerbsverbots, wir glauben aber auch, dass die Auflösung der Vereinbarung und aller damit verbundenen Abfindungen im Sinne der Aktionäre und anderer Interessensgruppen ist“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats, Professor Dr. Ulrich Lehner.

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