Lebensmittelkonzerne

Nestlé verkauft Alete und Milasan

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Berlin -

Nestlé verkauft die Marken Alete und Milasan. Zum Januar 2015 übernimmt ein Konsortium aus der Beteiligungsgesellschaft BWK und dem Privatinvestor Horst Jostock beide Serien an Babynahrung und das dazu gehörende Werk im oberbayerischen Weiding mit rund 300 Angestellten. Zum Kaufpreis wie auch zu den Alete-Umsätzen aus der Vergangenheit vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Die neuen Eigner kündigten Investitionen an.

Nestlé will laut eigenen Angaben sein Geschäft mit Säuglingsnahrung in Deutschland und Österreich auf die Marke Beba fokussieren. Der Konzern werde mit garantierten Exportvolumina, Copacking, IT-Unterstützung und einer gemeinsamen Nutzung des Nestlé-Außendienstes den Übergang konstruktiv begleiten, hieß es.

Alete und Milasan seien bedeutende Marken im deutschen Babykostmarkt. Der neue Eigner sei bewusst ausgewählt worden, um „die Zukunft der Marken sowie die Fortführung von Arbeitsverhältnissen im Werk Weiding sicherzustellen“, so Nestlé.

Seit Gründung im Jahr 1990 investierte BWK in mehr als 50 Beteiligungen. Derzeit ist die Gesellschaft an elf Unternehmen mit einem Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro beteiligt. 23 Prozent davon sind im Bereich Pharma/Healthcare angelegt, 27 Prozent im Bereich Verpackung, jeweils 13 Prozent in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau und KFZ-Zulieferer, 11 Prozent in Medien, 8 Prozent in IT und 5 Prozent im Möbelgeschäft.

Der Privatinvestor Horst Jostock, Geschäftsführer von Zenia Interim Management, soll für die operative Führung verantwortlich sein. „Wir freuen uns sehr, mit Alete und Milasan zwei ausgesprochen renommierte Marken zu übernehmen“, sagte Jostock.

„In beide Marken wollen und werden wir investieren und so neue Segmente und Märkte erschließen.“ BWK-Geschäftsführer Dr. Jochen Wolf sprach von einem langfristigen Investitionsansatz, der gut zu Alete und Milasan passe. „Wir sind vom Potenzial der Marken überzeugt“, so Wolf.

Nestlé stärkt stattdessen sein Portfolio im Gesundheitssektor, insbesondere in der Hautpflege. Erst im Februar hatte der Lebensmittelkonzern den 50 Prozent-Anteil an der Hautpflegefirma Galderma vom Kosmetikonzern L'Oréal gekauft. Im Juni übernahm Nestlé für rund 1,4 Milliarden Dollar die Vermarktungsrechte in Nordamerika für mehrere medizinische Hautpflegeprodukte vom kanadischen Hersteller Valeant.

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