Weitere Standorte werden modernisiert

Gehe schließt neue Niederlassung in Rostock

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Berlin -

Gehe und Alliance Healthcare Deutschland (AHD) schließen mehr Niederlassungen als zunächst angekündigt. Auch der erst Ende 2018 eröffnete Gehe-Standort in Rostock-Laage wird stillgelegt. Die Apotheken sollen von einem AHD Standort aus versorgt werden.

Im Oktober 2018 eröffnete Gehe öffentlichkeitswirksam – damals noch unter McKesson – die neue Niederlassung in Rostock-Laage. Gekommen waren unter anderem der damalige Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU), der Vizepräsident der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Christoph Schümann und der frühere Gehe-Chef Dr. Peter Schreiner.

Die moderne Technik wurde gelobt: Die Niederlassung setze neue Maßstäbe in der Logistik, die Automatisierungsquote sei außergewöhnlich hoch, hieß es. Sie sei so konzipiert, dass Gehe sich den Marktbedingungen ideal anpassen könne und auch in Zukunft auf ein erhöhtes Bestellaufkommen vorbereitet sei. Rund 450 Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden von Rostock-Laage aus beliefert. Auf einer Fläche von rund 6000 Quadratmetern lagern rund 100.000 Arzneimittel. Das Sortiment am Standort sei breiter und tiefer als in Schwerin und Neubrandenburg, von wo aus die Kunden zuvor beliefert worden waren.

Damit soll ab Anfang 2024 Schluss sein: Von da an soll die Niederlassung stillgelegt und die Apotheken zukünftig von der AHD-Niederlassung in Rostock beliefert werden. Die Schließung werde vertrauensvoll mit den Arbeitnehmergremien beraten, heißt es. Wie viele Arbeitsplätze betroffen sind, wollte man nicht sagen. Am AHD-Standort in Rostock sollen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem soll die Niederlassung vergrößert und in die technische Ausstattung investiert werden. „So sollen die Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg von einem hochmodernen, vollsortierten Distributionszentrum aus beliefert werden. Die Investitionen in eine moderne Infrastruktur leisten einen wichtigen Beitrag zu einer weiterhin reibungslosen Arzneimittelversorgung.“

Investitionen in bestehende Standorte

Modernisiert werden sollen auch die Standorte Kassel (Gehe), Porta Westfalica (Gehe) sowie der Standort im Allgäu (AHD). Der Standort Allgäu in Wolfertschwenden erde durch eine Gebäudeerweiterung von 3300 auf 3750 Quadratmeter vergrößert, um die Lagerkapazität zu erhöhen. Zugleich werde die technische Infrastruktur modernisiert, die Maßnahmen beinhalteten etwa eine neue Förderstrecke mit Automatisierungslösungen der Firma Knapp.

In Porta Westfalica werde in die Anlagentechnik investiert. Die Kunden würden von geringeren Durchlaufzeiten profitieren. In Kassel werde die Kühlhauskapazität erweitert, in die Fördertechnik investiert und ein voll automatisiertes Kommissioniersystem für langsam drehende Artikel installiert, um von dem Standort bei gleichzeitig reduzierten Durchlaufzeiten ein breiteres Sortiment anzubieten.

„Die Anforderungen der Menschen an eine hochwertige, individuelle und digitale Gesundheitsversorgung steigen. Die im Frühjahr 2021 angekündigten Maßnahmen von Alliance Healthcare Deutschland und GEHE Pharma Handel haben sich deshalb konsequent auf die Kundenbedürfnisse konzentriert. Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie sind signifikante Investitionen in die Modernisierung bestehender Niederlassungen“, heißt es aus Stuttgart.

Die Optimierung des Netzwerks bezüglich Standorte, Technologien und Services werde als dauerhafte Aufgabe betrachtet. Dazu zählten regelmäßige Analysen an allen Standorten sowie signifikante Investitionen. Im vergangenen Jahr kündigte das Unternehmen drastische Einschnitte bei den Standorten an. Der Rotstift wurde vor allem bei den Häusern von AHD angesetzt. Mehr als die Hälfte wurde bereits geschlossen. Insgesamt sollten neun Niederlassungen geschlossen und drei weitere an einem neuen Standort zusammengelegt werden.

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