Keine Toleranz, weniger Abhängigkeit

Exklusivrecht für Lunivia: Hennig bringt Eszopiclon

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Berlin -

Der Wirkstoff Zopiclon gehört zu den Klassikern unter den Schlafmitteln. Hennig bringt mit Lunivia nun das erste Präparat auf den deutschen Markt, welches das Enantiomer Eszopiclon enthält. Daraus sollen sich zahlreiche Vorteile für die Therapie ergeben.

In den USA ist Eszopiclon bereits seit 2005 im Markt. Das herkömmliche Zopiclon hat es dort bereits verdrängt. Hennig erhält in Deutschland das Exklusivrecht für den Wirkstoff. „Wir sind der erste Anbieter in Deutschland“, freut sich Dr. Kai Schleenhain,
Geschäftsführer und Inhaber von Hennig. Durch die bereits vorhandenen Erfahrungen in den USA ständen den Ärzten hierzulande bei der Einführung bereits zahlreiche Daten zur Verfügung.

Das Enantiomer soll dabei ein sehr gutes Nebenwirkungsprofil aufweisen: Klassische Probleme in Zusammenhang mit Schlafmitteln entfallen oder werden erheblich reduziert – beispielsweise Toleranzentwicklung, Rebound-Effekt oder Abhängigkeit. „Das gibt dem Arzt zusätzliche Sicherheit“, erklärt Schleenhain.

Die bislang bekannten Z-Substanzen dürfen gemäß ihrer Zulassung maximal vier Wochen angewendet werden – geht eine Verordnung darüber hinaus, gilt sie als Off-Label-Use. Lunivia ist für vier Wochen erstattungsfähig und bis zu sechs Monaten bei chronischen Schlafstörungen zugelassen. Damit können Ärzte bei chronischen Schlafstörungen bis zu sechs Monate „in-label“ weitertherapieren.

Wirkstoff ohne isomeren Ballast

Das neue Schlafmittel kann in den Stärken 1 mg, 2 mg und 3 mg verordnet werden und somit individuell dosiert werden. Durch die Verwendung als Enantiomer wird eine geringere Dosis benötigt als beim herkömmlichen Razemat, welches in den Stärken 3,75 mg und 7,5 mg auf dem Markt ist. „Wir haben also weniger als die Hälfte Wirkstoff, aber eine ähnlich gute Wirksamkeit – der isomere Ballast fällt weg“, erklärt Dr. Wolfgang Baumann, Leiter der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Hennig. Eszopiclon stellt damit die „Clean-Version“ des Zopiclon dar, ergänzt Dr. Patrizia Eirich, die ebenfalls in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung tätig ist.

 

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