Tankstellen

Nach „Apotank“ scheitert „Drogerie Express“

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Berlin -

Tankstellen entwickeln sich immer mehr zu Mini-Supermärkten: Lebensmittel, Bekleidung oder Kosmetika werden angeboten. Der Verkauf von frei verkäuflichen Arzneimitteln hat sich bislang nicht durchgesetzt. Ginge es nach einem Berliner Unternehmen, sollten im sogenannten „Drogerie Express“ künftig auch Gesundheitsprodukte in Tankstellen erworben werden können. Doch der Vorstoß scheiterte – wie bereits das Pick-up-Modell „Apotank“.

Der Firma Oxymaxx Consumer Healthcare zufolge machen Tankstellen mit dem eigenen Shop den größten Teil ihres gesamten Ertrags. Das Unternehmen hatte daher den Betreibern das Regalsystem inklusive Ware angeboten. Auf dem blau-weiß-roten Aufsteller standen die Aussagen „Der Gesundheits Shop“ und „Wir können Gesundheit“.

Angeboten werden sollten freiverkäufliche Arzneimittel sowie Medizin- und Drogerieprodukte. Auf der Internetseite wurde mit Tetesept-Produkten und Anginosan (Merz) oder Abtei Nasentropfen für Kinder (Omega) geworben.

Der Aufsteller richtete sich Firmenangaben zufolge an Urlauber sowie Fahrer, die beruflich viel unterwegs sind oder ein dringend benötigtes Produkt vergessen haben. Das Konzept sah vor, Mitarbeiter zu schulen und die Partner bei allen Werbeaktionen und beim Marketing zu unterstützen.

Das Projekt kam im Herbst ins Rollen. Einziger Standort war der Autohof Holzland aus Hermsdorf. Oxymaxx hatte auf eine Finanzspritze des Investors gehofft, doch der Betreiber habe sich zum 1. Januar aus dem Testlauf zurückgezogen, sagt ein Firmensprecher.

Jetzt liegt das Projekt auf Eis. Neue Geldgeber sind nicht in Sicht. Rund eine Millionen Euro würden benötigt, um das Shopsystem auf die Beine zu stellen, so der Sprecher. Vielleicht werde man den „Drogerie Express“ zu einem späteren Zeitpunkt realisieren können. Verträge mit den Herstellern gebe es noch nicht.

Die Abgabe von Arzneimitteln in Tankstellen ist keine neue Idee: In Niedersachsen hatte Apotheker Hermann Rohlfs 2009 an vier Shell-Standorten das Pick-up-Modell „Apotank“ gestartet. Wenige Monate später wurde das Konzept eingestellt, da der Mineralölkonzern Shell Bedenken hatte.

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