Uruguay

Banken blockieren Marihuana-Vertrieb

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Montevideo -

Die Banken drohen den Boom des legalen Marihuana-Markts in Uruguay zu blockieren. Mehreren Finanzinstitute haben den Apotheken, die in Montevideo und anderen uruguayischen Städten legal Marihuana verkaufen, die Sperrung ihrer Konten angekündigt, wie die Zeitung „El Observador“ berichtete. In Uruguay dürfen registrierte Konsumenten bis zu monatlich 40 Gramm Cannabis in hierzu zugelassenen Apotheken erwerben. 

Nach internationalen Regelungen dürfen die Banken keine Konten führen, die mit Drogenhandel in Verbindung stehen. Die lokalen Banken werden zwar nicht in Uruguay wegen Kunden des Cannabisvertriebs verfolgt, können aber Probleme vor allem mit ihren Geschäften in den USA haben.

„Wir werden keine Beziehung zu den Apotheken aufnehmen, die Genehmigung zum Marihuana-Vertrieb erhalten haben, um eine internationale Isolierung der Bank zu vermeiden“, erklärte der Präsident der staatlichen Banco de la República, Jorge Polgar.

Viele der zwanzig zugelassenen Apotheken müssten den Cannabis-Vertrieb aufgeben, wenn nicht eine Lösung zur Erhaltung ihrer Bankkonten gefunden werde, erklärte der Rechtsanwalt der Apotheken-Vereinigung, Pablo Durán. Nach Beginn des gesetzlich genehmigten Marihuana-Handels vor einem Monat stieg die Anzahl der registrierten Konsumenten von knapp 5000 auf 12.500. In den US-Staaten, in denen Marihuana verkauft werden darf, wird das Geschäft über Bargeld abgewickelt.

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