Schweden

41.000 Euro für Landapotheken

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Berlin -

Schwedens Apothekenketten bekommen schon bald finanzielle Unterstützung vom Staat. Im Rahmen eines Hilfsprogramms will die Regierung für kleine Apotheken auf dem Land jährlich 20 Millionen Kronen (umgerechnet etwa 2,3 Millionen Euro) zur Verfügung stellen. Zuvor hatte die Kette Kronans Droghandel damit gedroht, weitere Landapotheken zu schließen, wenn der Staat nicht einschreitet.

Die Arzneimittelbehörde hat die Ketten nun über die Verteilung der Gelder informiert: Profitieren sollen alle Apotheken, die mehr als 1 Million Kronen aber weniger als 10 Millionen Jahresumsatz haben und weiter als 20 Kilometer vom nächsten Wettbewerber positioniert sind. Ein weiteres Kriterium: Die Apotheke muss das ganze Jahr über geöffnet haben.

Rein rechnerisch können nur 57 Apotheken von den Finanzhilfen profitieren. Das ist rund die Hälfte der offiziell als Landapotheke deklarierten Filialen: Bei der Liberalisierung im Jahr 2009 waren noch mehr als 110 Apotheken für schutzwürdig befunden worden: Diese Standorte durften weder verkauft noch geschlossen werden, selbst wenn sie den Ketten negative Zahlen einbringen.

Viele Apotheken fielen beispielsweise aus dem Raster, weil sie während des Sommers wegen Personalmangel schließen müssen. Übrig bleiben 57 Apotheken, die rein rechnerisch rund 41.000 Euro mehr erhalten.

Der während der Liberalisierung festgelegte Bestandsschutz für Landapotheken lief vor drei Monaten aus. Schwedens größte Kette hatte prompt eine ihrer 33 Landapotheken geschlossen und angekündigt, weitere auf den Prüfstand zu nehmen, sollte keine staatliche Hilfe vereinbart werden.

Anfang 2014 sollen rückwirkend für 2013 die ersten Finanzhilfen fließen. Ein Sprecher von Kronans Droghandel zeigte sich zufrieden: „Nach ersten Schätzungen lösen die 20 Millionen Kronen vieler unserer Probleme. Wir werden vorerst keine weitere Apotheke schließen.“

Etwas verhaltener reagiert man beim Wettbewerber Apotek Hjärtat. Auf die Frage, ob die Unterstützung die finanzielle Situation der Landapotheken verbessern könne, wollte eine Sprecherin nicht antworten.

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