30 lange Schrecksekunden in der Marien-Apotheke im bayerischen Dillingen: Ein in Panik geratenes Wildschwein raste in die Offizin. Auf der Flucht donnerte es gegen eine Glastür im hinteren Geschäftsteil, drehte um, preschte zurück auf die Straße. Die Polizei erlegte die Bache.
Apotheker Alois Haggenmüller erzählt: „Die Szene ereignete sich gestern Nachmittag um drei. In der Offizin befanden sich zu dem Zeitpunkt zehn Mitarbeiter und vier Kunden.“ Weil er gerade eine kleine Pause machte, verpasste er das Ereignis. „Wir haben zwei Eingänge mit automatischen Glastüren, die vordere war gerade geöffnet, weil wir gelüftet haben. Alles ging sehr schnell, alle haben sich furchtbar erschrocken. Es ist ein Riesenglück, dass niemand verletzt wurde.“ Er hat Mitleid mit dem Tier, das anschließend in Panik noch in das benachbarte C&A-Geschäft lief und auf dem Weg dorthin gegen ein parkendes Auto donnerte.
Im Kleiderladen brach Panik aus, Kunden und Angestellte flüchteten auf die Kassentische oder in die oberen Stockwerke des Hauses. Die per Notruf informierte Polizei beendete den Paniklauf und tötete das mittlerweile verletzte Tier, das gegen Schaufensterscheiben geprallt war.
Haggenmüller versucht, den Zwischenfall trotz des traurigen Ausgangs mit Humor zu nehmen. „Man könnte sagen, dass das Tier in Not in die Apotheke kam.“ Helfen konnte man dieses Mal leider nicht. Auch die Frischluftzufuhr sieht er jetzt mit anderen Augen: „Ich weiß nicht, ob Lüften wirklich so gesund ist...“
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