Essunlust, Schmerzen und Unruhe

Was tun bei Zahnungsbeschwerden?

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Berlin -

Das Zahnen ist ein bedeutender Entwicklungsschritt im Leben von Babys und Kleinkindern. Auch für Eltern ist es etwas Besonderes, wenn die ersten kleinen Beißerchen in der Mundhöhle ihres Sprösslings sichtbar werden. Nicht selten ist dieser Vorgang für die Zahnenden allerdings äußerst unangenehm. Unterstützung gibt es aus der Apotheke.

Zahnen bezeichnet bekanntermaßen den Prozess, bei dem die ersten Milchzähne durch das Zahnfleisch hindurchbrechen. Dieser Vorgang beginnt in der Regel im Alter von etwa drei Monaten und dauert bis zum dritten Lebensjahr an. Von Kind zu Kind kann dieser Prozess unterschiedlich verlaufen. Während wohl die meisten während des Zahndurchbruchs von Unwohlsein und Schmerzen gequält werden, spüren andere kaum etwas von der vielseitigen Symptomatik:

  • gereiztes und/oder geschwollenes Zahnfleisch
  • vermehrter Speichelfluss
  • Unruhe und Schlafstörungen
  • Schmerzen auf dem Kieferkamm
  • eingeschränkte Nahrungsaufnahme
  • erhöhte Körpertemperatur ohne ursächlichen Zusammenhang

Achtung: Zahnende Kinder neigen zu gesteigerter Infektbereitschaft. Daher ist es wichtig, bei Fieber über 39 Grad, andauernder Essunlust und eventuellem Gewichtsverlust, dringend ärztlichen Rat einzuholen. Gleiches gilt, wenn Durchfall, Erbrechen, Krämpfe oder Ausschläge auftreten. Hin und wieder werden diese Erkrankungen von Eltern als Begleiterscheinung im Zusammenhang mit dem Zahndurchbruch angesehen, dennoch sind sie unabhängig davon durch den Kinderarzt oder die Kinderärztin zu behandeln.

Maßnahmen zur Behandlung

Um das Zahnen so unproblematisch wie möglich zu gestalten, können Eltern einige Maßnahmen ergreifen. Beispielsweise kann dem Kind etwas Hartes zum Kauen angeboten werden. Der Druck auf das Zahnfleisch soll Schmerzlinderung verschaffen. Je nachdem in welchem Alter es sich befindet, kann dazu ein Stück trockenes Brot, Zwieback oder auch eine Möhre dienen. Handelt es sich bei dem leidenden Kind noch um einen Säugling, stehen hierfür in der Apotheke entsprechende Beißringe zur Verfügung (z.B. Eisbeißerle). Dieser kann im Kühlschrank aufbewahrt werden, um bei der Anwendung auch einen abschwellenden Effekt zu erzielen. Gefroren sollte der Beißring allerdings keinesfalls sein, um Erfrierungen an den Lippen oder den Schleimhäuten zu verhindern.

Einigen Kindern hilft es, eine sanfte Massage des Zahnfleischs zu erhalten: Mit einem sauberen Finger kann diese den Druck lindern. Beruhigende Worte der Eltern währenddessen lassen so manches Baby entspannen und ablenken. Auch Spiele und andere Aktivitäten können die Unannehmlichkeiten des Zahnens kurzfristig vergessen lassen und die Stimmung verbessern.

Hilfe aus dem OTC-Bereich

Zur lokalen Schmerzbetäubung können mehrmals täglich sogenannte Zahngele mit Lidocain (z.B. Dentinox Gel, Kamistad Baby, InfectoGingi Mundgel oder Dynexan Mundgel) auf den Kieferkamm aufgetragen werden. Die Wirkung tritt binnen weniger Minuten ein.

Osanit Zahnungskügelchen, Viburcol N und Fieber- und Zahnungszäpfchen von Weleda bieten Alternativlösungen im Bereich der Zahnungsbeschwerden an.

Bei leidvolleren Kindern ist auch die kurzfristige Anwendung von Paracetamol oder Ibuprofen in Form von Zäpfchen oder Saft angezeigt. Zeigt sich nach spätestens drei Tagen keine Besserung, sollte die Beschwerden dem Kinderarzt oder der Kinderärztin vorgestellt werden.

Generell gilt es, als Eltern Geduld zu haben und dem Kind in dieser Zeit besonders viel Liebe und Fürsorge zu schenken. In den meisten Fällen verläuft das Zahnen ohne größere Probleme, und schon bald wird das Baby seine ersten kleinen Zähnchen stolz präsentieren. Sobald diese sichtbar sind, darf mit dem Putzen begonnen werden. Für die allerkleinsten gibt es entsprechende Zahnbürsten und Zahnpasta aus der Apotheke.

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