Neues Zahlungsziel

Skonto-Urteil: AbbVie kürzt ab sofort

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Berlin -

Nicht nur der Großhandel reagiert auf das Skonto-Urteil: Mit AbbVie kürzt jetzt auch ein großer Hersteller seine Einkaufskonditionen. Große Ausführungen dazu macht der Kundenservice nicht; der Pharmakonzern stellt die Apotheken mit der Änderungsmitteilung vor vollendete Tatsachen.

„Aufgrund aktueller Entwicklungen der Rechtslage möchten wir Ihnen eine wichtige Änderung in Bezug auf unsere Zahlungsbedingungen mitteilen“, erklärt der Kundenservice des Konzerns eingangs. Dann wird kurz der Leitsatz aus dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zitiert, wonach Skonti oder sonstige Preisnachlässe, die zur Unterschreitung des sich der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) ergebenden Mindestpreises führen, unzulässig sind.

„Wir gehen davon aus, dass Sie Verständnis dafür haben, dass wir uns an diese Entscheidung halten müssen.“

Daher änderten sich die Zahlungsbedingungen im Direktvertrieb mit sofortiger Wirkung: „Ab sofort dürfen keine Skonti mehr gewährt werden, das Zahlungsziel erhöht sich, gemäß unseren AGB, auf 30 Tage netto.“

„Wir setzen auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit und freuen uns darauf, Ihnen auch in Zukunft mit unseren Produkten und entsprechenden Dienstleistungen zur Verfügung zu stehen.“

Bereits vor einem Jahr hatte GlaxoSmithKline (GSK) unter Verweis auf das vorinstanzliche Urteil des Oberlandesgerichts Brandenburg (OLG) seine Konditionen angepasst und das Skonto für die Zahlung innerhalb von 14 Tagen gestrichen. Auch hier liegt die Zahlungsfrist nun bei 30 Tagen ab Rechnungsdatum.

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