Nur noch 6 Millionen Rezepturen APOTHEKE ADHOC, 26.04.2019 12:14 Uhr
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Weniger Handarbeit: In den Apotheken sinkt die Zahl der Rezepturen. Foto: Elke Hinkelbein
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Seit Jahren geht die Zahl der in den Apotheken hergestellten Rezepturen zurück. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Insgesamt liegt die Zahl etwas höher, weil die Analyse des DAPI nur Rezepturverordnungen für Kassenpatienten erfasst. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Rezepturarzneimittel seien eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln, so die ABDA. Foto: Elke Hinkelbein
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BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer weist darauf hin, dass nur Präsenzapotheken Rezepturen herstellen. Foto: Christof Stache
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„Rezepturarzneimittel sind in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosis braucht, für die es kein industriell hergestelltes Arzneimittel gibt.“ Foto: Elke Hinkelbein
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Das zusätzliche Honorar könnte die Option für einige Ärzte unattraktiv gemacht haben. Foto: Elke Hinkelbein
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Der Bundestag hatte mit dem AMVSG eine Erhöhung des Rezepturhonorars beschlossen. Foto: Deutscher Bundestag/ Achim Melde
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Zusätzlich stellen die Apotheken Spezialrezepturen her, etwa für die Heroinersatz- oder Krebstherapie sowie die parenterale Ernährung. Foto: Elke Hinkelbein
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Die ABDA weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Anforderungen an die Herstellung von Rezepturarzneimitteln in den vergangenen Jahren gestiegen sind, unter anderem die Erstellung einer Plausibilitätsprüfung und -dokumentation. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - Im vergangenen Jahr haben die Apotheken rund 6,1 Millionen allgemeine Rezepturen wie Kapseln oder Salben für Kassenpatienten hergestellt. Dies teilt die ABDA unter Berufung auf Zahlen des hauseigenen Deutsche Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) mit. Allerdings ist die Zahl seit Einführung des Honorars vor zwei Jahren deutlich gesunken.
„Rezepturen schließen Versorgungslücken“, kommentierte der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer. „Sie sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln. Darauf können und sollen unsere Patienten nicht verzichten.“
Allerdings zeigen die Zahlen einen deutlichen Rückgang: 2016 wurden laut DAPI noch 7,2 Millionen Rezepturen hergestellt; damals hatte der Sinkflug vorübergehend eine Pause eingelegt. 2008 wurden laut DAPI noch 11 Millionen Kapseln, Salben & Co. angefertigt. Für 2017 hatte die ABDA keine Zahlen zur Verfügung gestellt.
Ein Grund für den neuerlichen starken Rückgang um 15 Prozent in zwei Jahren könnte die Erhöhung des Honorars im Mai 2017 sein: Seit Inkrafttreten des Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetzes (AMVSG) können die Apotheken bei Rezepturen zusätzlich den Fixzuschlag von 8,35 Euro abrechnen. Nicht selten hatten Ärzte in der Vergangenheit Rezepturen verordnet, weil diese günstiger als die jeweiligen Fertigarzneimitteln waren.
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