Rabattverträge

"Stern": Kassen sparen zu wenig

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Die meisten Krankenkassen nutzen anscheinend nur unzureichend die Möglichkeit, Rabattverträge für Medikamente mit Herstellern abzuschließen. Das berichtet die Zeitschrift stern in ihrer neuen Ausgabe. Während die AOK dank der Verträge mit Pharmaunternehmen im kommenden Jahr Einsparungen von rund 500 Millionen Euro realisieren will, geben sich GEK, Barmer oder Techniker Krankenkasse nur mit einem Bruchteil des Einsparpotenzials zufrieden. Die 500 Millionen Euro entsprechen bei der AOK 18 Prozent des betroffenen Umsatzes mit Generika.

Die Gmünder Ersatzkasse (GEK) rechnet laut stern dagegen nur mit 7 Prozent Einsparungen gemessen an ihrem Generika-Umsatz, die Barmer mit 5 Prozent Einsparungen, die Techniker ebenfalls mit 5 Prozent, die IKK mit 4 Prozent und die KKH mit 3 Prozent. Die DAK machte keine Angaben.

Der enorme Unterschied zwischen den Kassen liegt darin, dass nur die AOK in großem Umfang einzelne Wirkstoffe ausgeschrieben hat und sich zu jedem einzelnen Wirkstoff ein Angebot hat machen lassen. "Solche Einspareffekte sind nur möglich, wenn man jeden Wirkstoff einzeln ausschreibt", sagt AOK-Verhandlungsführer Dr. Christopher Hermann. Die meisten anderen Krankenkassen haben dagegen Lieferverträge über das ganze Sortiment mit einzelnen Arzneimittel-Herstellern geschlossen. "Viele Pharmaunternehmen haben mir gesagt: Wir können Ihnen bei einem Gesamtsortimentsvertrag nie das bieten, was wir Ihnen bei einzelnen Wirkstoffen anbieten können", so AOK-Chefverhandler Hermann zum stern. Die anderen Kassen verzichten damit laut stern auf Einsparungen von mehreren hundert Millionen Euro Versichertengelder.

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