Rabattverträge

TK und GWQ schreiben Micardis aus

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Berlin -

Die Krankenkassen bereiten sich auf den Patentablauf von Micardis (Telmisartan) und Xeloda (Capecitabin) vor. Beide Präparate verlieren demnächst ihren Patentschutz. Mit offenen Verträgen wollen die Techniker Krankenkasse (TK) und der Dienstleister GWQ schnell sparen – und exklusive Rabattverträge vorbereiten.

Der Kassendienstleister GWQ Service Plus sucht für 44 Betriebs- und Innungskrankenkassen in einem offenen Modell Partner für Capecitabin und Telmisartan. Alle Hersteller können jederzeit einsteigen, für alle gelten die gleichen Konditionen. Die offenen Verträge sollen bis Ende Oktober 2014 laufen – bis dahin will GWQ Rabattverträge mit einzelnen Herstellern abgeschlossen haben. Diese sollen ab November gelten.

Die TK hat neben Capecitabin und Telmisartan auch Efavirenz (Sustiva von Bristol-Myers Squibb) und Pramipexol-Retardtabletten (Sifrol von Boehringer Ingelheim) in einem „Open-House-Verfahren“ ausgeschrieben. Die Verträge sollen im Februar beginnen und maximal 24 Monate laufen.

„Die im Open-House-Verfahren der TK geschlossenen nicht-exklusiven Rabattverträge dienen grundsätzlich der Überbrückung des Zeitraums zwischen Patentablauf von Wirkstoffen beziehungsweise Darreichungsformen und dem Inkrafttreten von exklusiven Rabattverträgen“, heißt es in der Ausschreibung. Die Kasse behält sich vor, bereits während der Laufzeit solche exklusiven Verträge abzuschließen – die Open-House-Verträge werden dann gekündigt.

Besonders Xeloda von Roche und Micardis von Boehringer Ingelheim haben bei den Kassen Kosten verursacht: Das Zytostatikum wurde laut Arzneiverordnungsreport im vergangenen Jahr 93.200 Mal für Kassenpatienten verordnet, den Krankenkassen entstanden Kosten von knapp 36 Millionen Euro. Für fast 452.000 Micardis-Verordnungen gaben die Kassen demnach mehr als 39 Millionen Euro aus.

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