Bonus für saubere Wirkstoffherstellung

Rabattverträge: TK führt Umweltbonus ein

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Hamburg -

Die Techniker Krankenkasse (TK) möchte künftig eine umweltfreundlichere Arzneimittelproduktion fördern – erstmals veröffentlicht sie gemeinsam mit der Handelskrankenkasse (hkk) und der Hanseatischen Krankenkasse (HEK) eine Rabattvertragsausschreibung mit Umweltfokus.Die Ausschreibung umfasst 14 umweltrelevante Wirkstoffe sowie Wirkstoffkombinationen, darunter Antibiotika und Substanzen, die vom Umweltbundesamt als sogenannte Spurenstoffe eingestuft oder in der Kommunalen Abwasserrichtlinie (KARL) gelistet sind.

Für alle Wirkstoffe bestehe laut TK die Möglichkeit, einen Bonus für eine umweltzertifizierte Wirkstoffproduktion geltend zu machen. Zusätzlich sei für antibiotische Wirkstoffe ein weiterer Bonus vorgesehen – hierfür müsse der Vertragspartner die Einhaltung wirkstoffspezifischer Abwassergrenzwerte am Produktionsstandort nachweisen.

„Verschmutztes Abwasser ist ein wesentlicher Faktor, durch den Resistenzen entstehen und sich verbreiten können”, erklärt Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK. Die Grenzwerte sollten dies verhindern. „Mit den Bonifizierungsmöglichkeiten setzen wir den Fokus auf die Wirkstoffproduktion von Arzneimitteln. Hier sind die möglichen Konsequenzen von nicht ökologischem Handeln besonders groß und ein Gesundheitsrisiko für die Menschen weltweit“, so Ballast.

Die TK setze für den Umweltbonus auf ein nachgelagertes Modell, bei dem Vertragspartner während der Laufzeit jederzeit entsprechende Nachweise einreichen und daraufhin den Bonus erhalten könnten.

„So setzen wir über die gesamte Vertragslaufzeit einen Anreiz für eine umweltbewusste Arzneimittelproduktion und bieten gleichzeitig allen pharmazeutischen Unternehmen die Möglichkeit, an der Ausschreibung teilzunehmen, auch wenn sie zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe noch nicht die Bonus-Voraussetzungen erfüllen“, so Ballast.

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