Impfstoffe & Mehrwertsteuer

Politik treibt GKV-Arzneiausgaben

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Der Trend der vergangenen Monate hält an: Die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel und Impfstoffe sind von Januar bis Oktober 2007 um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen; im Monat Oktober betrug der Anstieg 14,5 Prozent. Das "reine" Ausgabenwachstum in den ersten zehn Monaten des Jahres betrage jedoch nur 3,7 Prozent, teilte die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am Freitag mit. Problematisch: Die Einsparungen der Krankenkassen durch die Rabattverträge seien "aufgrund fehlender Daten" bislang unberücksichtigt.

Die ABDA wies darauf hin, dass der größte Teil der Ausgabensteigerung für Arzneimittel und Impfstoffe finanz- und gesundheitspolitisch begründet sei: Ohne die Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn hätte das Wachstum von Januar bis Oktober 2007 bei 5,7 Prozent gelegen. Nach Abzug der Zusatzbelastung "durch die politisch gewünschte Mehrabgabe von Impfstoffen", ergebe sich eine Ausgabensteigerung in Höhe von 3,7 Prozent.

Im Gesamtjahr 2007 werden die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel und Impfstoffe nach Schätzungen der Apotheker voraussichtlich um 7 bis 8 Prozent steigen, ohne die Mehrabgabe von Impfstoffen um 5 bis 6 Prozent. Dieser Wert bewege sich innerhalb der vom Gesetzgeber vorgesehenen jährlichen Rahmenvorgabe für die Arzneimittelvereinbarungen zwischen den Spitzenverbänden der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die für 2007 einen Wert von 6,1 Prozent (ohne Impfstoffe) vorsieht.

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