Apotheken können mehr leisten als nur Medikamente abzugeben und sollen künftig stärker in die Versorgung eingebunden werden, erklärt die SPD-Gesundheitspolitikerin Dr. Tanja Machalet. Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses fordert, ihre Rolle in der Primärversorgung zu stärken und sie verstärkt als niedrigschwellige Gesundheitsanbieter einzubeziehen.
„Aus meiner Sicht sollten wir Apotheken stärker in die Primärversorgung einbeziehen“, erklärt Machalet auf Anfrage. Dazu gehört für die SPD-Politikerin beispielsweise, dass Aufklärung zu verschiedenen Gesundheitsthemen in Apotheken stattfinden kann, aber auch, dass dort Angebote wie Impfungen oder Blutdruckmessungen gemacht werden.
Dabei sei ein enger Austausch mit der ärztlichen Praxis entscheidend. Hier biete die elektronische Patientenakte (ePA) eine große Chance, das koordinierte Vorgehen zu erleichtern. „Das Wohl der Bürgerinnen und Bürger muss an erster Stelle stehen. Deswegen muss eine Apothekenreform gemeinsam mit der Primärärztlichen Versorgung gedacht werden“, so Machalet.
Wie bereits die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Simone Borchardt, betont hat, sieht auch Machalet die Notwendigkeit, die Apothekenreform ganzheitlich anzugehen. „Grundsätzlich halte ich ein umfassendes Gesamtpaket für besser“, erklärt sie. „Statt in vielen kleinen Schritten Änderungen vorzunehmen, sollten wir die Vorhaben des Koalitionsvertrages als Ganzes betrachten und behandeln.“