Neue Kritik an pDL

KVWL: Lauterbach verpulvert Geld bei Apothekern

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Berlin -

An seinen Sparplänen hält Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fest: Die Apotheken sollen mit einer Erhöhung des Kassenabschlags belasten werden. Dafür stellte er ihnen beim Deutschen Apothekertag (DAT) in Aussicht, die pharmazeutischen Dienstleistungen auszuweiten. Das rief nun erneut die Ärzte auf den Plan: Während bei den Praxen gespart werde, werde an anderer Stelle das „Geld verpulvert“, kritisiert die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

Mit großer Verärgerung habe man Lauterbachs Pläne zur Kenntnis genommen, Präventionsleistungen in Apotheken weiter auszubauen. Und bei den pharmazeutischen Dienstleistungen sehe der Minister Potenzial für eine Ausweitung. Den Kassenärzt:innen sind schon die bislang im Gesetz vorgesehenen rund 150 Millionen Euro jährlich ein Dorn im Auge.

Lauterbachs Versprechen beim DAT, die Leistungen auszuweiten, bringt KVWL-Vize Dr. Volker Schrage auf die Palme: „Es kann nicht sein, dass die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen einen Nackenschlag nach dem anderen verkraften müssen, aber an anderer Stelle das Geld verpulvert wird. Vom Bundesgesundheitsminister erwarten wir mehr Weitsicht und Unterstützung.“

KVWL-Chef Dr. Dirk Spelmeyer findet, Lauterbach habe „das nächste Eigentor geschossen“, der Minister habe „offenbar jegliches Gespür für die Bedürfnisse der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte verloren“. Seine aktuelle Gesundheitspolitik verdiene „die Rote Karte“.

Laut KVWL-Vorstand Thomas Müller erleiden die Ärztinnen und Ärzte „massive Einkommensverluste“. Durch die Energiekrise entstandene Kosten sowie steigende Personalkosten seien von der Politik zur Seite gewischt worden, auch einen schnellen Inflationsausgleich gebe es nicht. „Wenn Herr Lauterbach seinen Kurs nicht zügig ändert, fährt er den niedergelassenen Sektor komplett gegen die Wand. Der entstehende Totalschaden trifft dann nicht nur die Praxen, sondern besonders die Patientinnen und Patienten.“

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