Jetzt live: Bundespressekonferenz

Lauterbach: Impfung für Omikron-Infizierte

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spricht in der Bundespressekonferenz zur Lage in der Corona-Pandemie
Berlin -

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat vor einem sorglosen Umgang mit der Omikron-Variante gewarnt. Auch Menschen, die bereits infiziert seien, profitierten von einer Impfung und sollten sich mindestens einmal impfen lassen, appellierte er in der Bundespressekonferenz.

Zur aktuellen Corona-Lage sagte der Minister: „Was mit mehr Sorgen macht ist, dass wir eine Zunahme der Inzidenz vor allem bei besonders gefährdeten Gruppen sehen, also bei den über 70-Jährigen“, so Lauterbach. Stabile oder sogar steigende Todesfälle könnten die Folge sein. „Das ist keine wirklich akzeptable Situation das täglich 200 bis 300 Menschen sterben bei einer Krankheit die so leicht vermeidbar werden.“

Daher hält er auch nach der angepeilten Lockerung von Corona-Beschränkungen weiterhin Schutzvorkehrungen für nötig. „Wir müssen vorsichtig sein, dass wir nicht glauben, die Pandemie sei vorbei.“ Auch wenn der Scheitelpunkt der Omikron-Welle erreicht sei, könnten die Fallzahlen angesichts des ansteckenderen Untertyps BA.2 möglicherweise wieder steigen. Der Minister appellierte erneut an alle Bundesländer, für eine Beschleunigung der beschlossenen Öffnungsschritte gebe es „überhaupt keine Spielräume“.

Nach einem Drei-Stufen-Plan von Bund und Ländern sollen die meisten tief gehenden Beschränkungen zum 20. März fallen. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus – ein Basisschutz jedoch weiter möglich bleiben. Dafür wird eine neue bundesweite Rechtsgrundlage angestrebt. Lauterbach betonte, dafür müsse es ein „substanzhaltiges Gesetz“ geben, er vertrete hierbei eine vorsichtige Position. Nötig seien auch Regelungen für mögliche Maßnahmen, um bei regionalen Ausbrüchen schnell zu reagieren.

Lauterbach wandte sich ausdrücklich dagegen, einen „Freedom Day“ mit dem Wegfall aller Maßnahmen zu erwarten. Er gehe davon aus, dass sich das Virus von einem „Freedom Day, den wir feiern würden, in keiner Weise beeindrucken lässt“. Dies vermittelte also Sicherheit, die es aber nicht gebe. Der Minister bekräftigte, dass weite Öffnungen wie in anderen Staaten hierzulande wegen vieler Ungeimpfter bei den Über-60-Jährigen kein Vorbild seien. „Deutschland muss einen Sonderweg gehen, weil wir eine Sondersituation haben.“

Kritik an Putins Geltungsbedürfnis

Angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine kritisierte Lauterbach die Attacke scharf: „Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns mit den Großmachtsfantasien von Wladimir Putin zu beschäftigen“, sagte er. Dem russischen Präsidenten warf er „narzistische Geltungsbedürfnisse“ vor. Zudem erklärte er, dass über Hilfemaßnahmen nachgedacht werde. „Da wird die Bundesregierung aber als Einheit reagieren. Die humanitäre Hilfe – gerade im Gesundheitsbereich – ist von großer Bedeutung.“ Im Vordergrund stehe aber aktuell die Beherrschung der Lage.

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