Arzneimittelberatung

Hausärzte: Arzneimittel-Check für Privatversicherte

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Arzneimittelberatung gehört nach Ansicht des Deutschen Hausärzteverbandes eher zum Aufgabengebiet der Ärzte als dem der Apotheker. Zusammen mit der AXA und der Gothaer bietet die Hausärztliche Vertragsgemeinschaft (HÄVG), ein Dienstleistungsunternehmen des Hausärzteverbands, bundesweit einen neuen Arzneimittelservice für Privatversicherte an.

Ab September sollen Hausärzte bundesweit Arzneimittel-Checks durchführen und ihre Patienten zu Nebenwirkungen und Interaktionen beraten. 87,73 Euro können die Mediziner pro Patient und Jahr nach Gebührenordnung abrechnen. Die Versicherten müssen keinen zusätzlichen Tarif abschließen.

Laut AXA verfügen die Mediziner über ausreichend Kompetenz, um den Arzneimittel-Check durchzuführen. Die Patienten dokumentieren die von ihnen eingenommenen Medikamente; der Arzt überprüft die Pläne und stellt die Medikation gegebenenfalls um. Schulungen gibt es nicht. Die Apotheken wurden laut HÄVG nicht involviert, weil gerade die Hausärzte den zentralen Überblick über alle Medikamente des Patienten behalten sollen.

Der Service wurde bereits seit Juli 2011 in einem Pilotprojekt in Nordrhein getestet. Auch bei Patienten der AOK Rheinland/Hamburg können die Ärzte in Nordrhein für die Arzneimittelberatung 80 Euro in Rechnung stellen; bei längeren Beratungen oder Konsultationen eines Facharztes zahlt die Kasse sogar 160 Euro. Die Apotheker sind auch bei dem Vertrag der Kassenärztlichen Vereinigung nicht dabei: Auch für die AOK ist der Hausarzt der „erste Ansprechpartner“ in Sachen Arzneimittelberatung.

 

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