217 Apotheken weniger

Halbjahresbilanz: Apothekenzahl weiter im Sinkflug

, Uhr
Berlin -

Auch im ersten Halbjahr 2025 ist keine Entspannung in der Branche in Sicht: Bundesweit mussten 250 Apotheken endgültig schließen. Neueröffnungen bleiben die Ausnahme – lediglich 33 neue Offizinen gingen in Betrieb. Wie bereits in den Vorjahren war auch diesmal in allen Kammerbezirken ein Rückgang der Apothekenzahl zu verzeichnen. Immerhin hat sich der Rückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 leicht verlangsamt.

Zum Stichtag 30. Juni zählte Deutschland noch 16.803 öffentliche Apotheken – 217 Betriebe weniger als Ende 2024. Damit ist die Zahl der Vor-Ort-Apotheken deutlich unter die Marke von 17.000 gefallen. Der Rückgang fällt mit rund 1,27 Prozent allerdings geringer aus als im Vorjahreszeitraum, als 283 Betriebe verschwanden – ein Minus von 1,61 Prozent.

Aufgrund von Nachmeldungen und unterschiedlichen Stichtagen in den jeweiligen Kammerbezirken kann es in Einzelfällen noch zu Abweichungen kommen.

Klarer Trend ­– leicht verlangsamt

Von Entwarnung kann dennoch keine Rede sein: In allen 17 Kammerbezirken ist die Zahl der Apotheken weiter gesunken. Auch wenn die Zahl der Neueröffnungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen ist, bleibt sie niedrig – und reicht bei weitem nicht aus, um die anhaltenden Schließungen auszugleichen.

In 12 von 17 Kammerbezirken fiel der Rückgang etwas geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Besonders deutlich war die Verlangsamung in Berlin: 2024 hatte die Kammer noch einen Rückgang von 13 Betrieben gemeldet, in diesem Jahr waren es im selben Zeitraum lediglich vier. Auch in Nordrhein ist die Zahl langsamer zurückgegangen: Bis zum 30. Juni wurden dort 25 Apotheken weniger gezählt – ein Rückgang von etwa 1,29 Prozent. 2024 waren es im selben Zeitraum 39 weniger, was einem Rückgang von 1,94 Prozent entspricht.

In fünf Kammerbezirken hat sich das Apothekensterben hingegen leicht beschleunigt. Besonders deutlich zeigt sich das in Baden-Württemberg: Dort sank die Zahl der Apotheken im ersten Halbjahr 2025 um 2,1 Prozent – im Vorjahr lag der Rückgang noch bei 1,84 Prozent. Auch in Niedersachsen fiel der Rückgang stärker aus als zuvor: 27 Apotheken schlossen im ersten Halbjahr 2025, ein Minus von 1,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum 2024 waren es noch 23 Betriebe, entsprechend 1,36 Prozent.

Auch in Sachsen-Anhalt ist die Zahl leicht schneller gesunken: 2025 wurden drei Offizinen geschlossen, 2024 waren es zwei. Der Rückgang erhöhte sich damit von 0,36 auf 0,55 Prozent. In Thüringen ist die Anzahl in diesem Halbjahr um sieben Betriebe zurückgegangen, im vergangenen Jahr waren es fünf – hier stieg der Rückgang von 1,01 Prozent auf 1,43 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern sind im ersten Halbjahr 2025 drei Schließungen zu verzeichnen, gegenüber einer im ersten Halbjahr 2024 – der Rückgang stieg von 0,27 Prozent auf 0,83 Prozent.

Bundesländer im Einzelnen:

  • Baden-Württemberg: 2107 Apotheken, minus 45 (51 Schließungen, 6 Neueröffnungen)
  • Bayern: 2665 Apotheken, minus 32 (41 Schließungen, 9 Neueröffnungen)
  • Berlin: 678 Apotheken, minus 4 (5 Schließungen, 1 Neueröffnung)
  • Brandenburg: 528 Apotheken, minus 3 (6 Schließungen, 3 Neueröffnungen)
  • Bremen: 121 Apotheken, minus 2
  • Hamburg: 355 Apotheken, minus 5 (6 Schließungen, 1 Neueröffnung)
  • Hessen: 1287 Apotheken, minus 14 (15 Schließungen, 1 Neueröffnung)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 357 Apotheken, minus 3
  • Niedersachsen: 1644 Apotheken, minus 27 (29 Schließungen, 2 Neueröffnungen)
  • Nordrhein: 1915 Apotheken, minus 25 (29 Schließungen, 4 Neueröffnungen)
  • Westfalen-Lippe: 1635 Apotheken, minus 21 (23 Schließungen, 2 Neueröffnungen)
  • Rheinland-Pfalz: 807 Apotheken, minus 12
  • Saarland: 254 Apotheken, minus 1
  • Sachsen: 871 Apotheken, minus 9 (11 Schließungen, 2 Neueröffnungen)
  • Sachsen-Anhalt: 543 Apotheken, minus 3 (4 Schließungen, 1 Neueröffnung)
  • Schleswig-Holstein: 560 Apotheken, minus 4
  • Thüringen: 482 Apotheken, minus 7 (8 Schließungen, 1 Neueröffnung)
Guter Journalismus ist unbezahlbar.
Jetzt bei APOTHEKE ADHOC plus anmelden, für 0 Euro.
Melden Sie sich kostenfrei an und
lesen Sie weiter.
Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch