Mitgliederzahl verdreifacht

Freie Apothekerschaft: Protestkarten zum Streiktag

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Berlin -

Mit seinem Engagement hat der Verein Freie Apothekerschaft (FA) viele Kolleginnen und Kollegen beeindruckt: Die Zahl der Mitglieder hat sich in den letzten zwei Jahren verdreifacht. Und so verwundert es nicht, dass der Vorstand im Amt bestätigt wurde.

„Das berufspolitische Engagement unseres Vereins, nicht nur das des Vorstandes, sondern auch der Mitglieder, zeigt eine nachhaltige Wirkung, die sehr erfreulich ist und uns mit Stolz erfüllt“, sagt die Vorsitzende Daniela Hänel. So sei die Zahl der Mitglieder inzwischen auf über 530 gestiegen – dreimal so viel wie vor zwei Jahren. Alleine in diesem Jahr hätten sich bis Ende Mai 255 Apothekerinnen und Apotheker neu für eine Mitgliedschaft im Verein entschieden.

Kein Wunder: Mit ihren zugespitzten Kommentierungen, aber auch profunden Analysen und kreativen Ideen hat die Freie Apothekerschaft vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem Herzen gesprochen. „Der letzte Kittel“ lautete der Name einer Protestaktion, mit der der Verein gemeinsam mit anderen freien Heilberufsorganisationen öffentlich auf die Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam machte.

Jüngster Erfolg war der „Protest-Checker“, den der Verein im Vorfeld des Aktionstags der Abda am kommenden Mittwoch eingerichtet hatte und bei dem innerhalb von 24 Stunden tausende Apotheken bundesweit ihre Schließung am 14. Juni dokumentiert hatten. Aktuell sind es mehr als 5000 Einträge, und Hänel appelliert an die Teams, sich ebenfalls einzutragen.

„Wir können nur nochmals die Kolleginnen und Kollegen dringend bitten, am Streiktag komplett zu schließen und nicht mit irgendwelchen halbherzigen Aktionen die Schließung zu umgehen, wie zum Beispiel das Mitarbeiterteam in Schwarz zu kleiden oder die Apotheke ohne Beleuchtung offen zu lassen. Es muss ein deutliches Signal an die politisch Verantwortlichen gesetzt werden. Anders können wir unsere berechtigten Forderungen nicht durchsetzen. Lieber einen Tag schließen als für immer die Apotheke dicht machen zu müssen! Solidarität darf für die Apothekerinnen und Apotheker an diesem Tag kein Fremdwort sein.“

Material für den Protesttag stellt der Verein unter https://shop.protestkarte-medizin.de/ ebenfalls zur Verfügung, wobei die Botschaften deutlich spitzer formuliert sind als auf den Abda-Materialien. So gibt es eine Protestkarte, die die Patientinnen und Patienten an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schicken können. Hänel selbst hatte in ihrer Apotheke mehr als 800 Karten gesammelt und persönlich nach Berlin gebracht.

Hänel, die als Vorsitzende bei der Jahresversammlung in Fulda Am Wochenende genauso wiedergewählt wurde wie ihre Vize Cordula Eichhorn und Schatzmeister Reinhard Rokitta, wird an der Demonstration in Berlin teilnehmen. Zuvor ist sie am Montag als Sachverständige zur öffentlichen Anhörung zum Engpassgesetz (ALBVVG) im Gesundheitsschuss. Und auch in der Standespolitik will sich stärker engagieren: „Als neues Mitglied der Apothekerkammer Sachsen kann ich mich für die Apotheken vor Ort einsetzen.“

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