Kassenabschlag

DAV entscheidet über bundesweite Protestkampagne

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Berlin -

Der geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) will in der kommenden Woche über eine nationale Protestkampagne gegen die Krankenkassen entscheiden. Die Kommunikationsabteilung der ABDA hat in den vergangenen Wochen eine Strategie erarbeitet, will aber zu den Inhalten weiterhin nichts sagen. In „kleiner Runde“ sei die Kampagne bereits abgestimmt worden, hieß es aus der Jägerstraße. Weil der DAV den Kassenabschlag mit den Krankenkassen verhandelt, soll der 5-köpfige Vorstand noch darüber entscheiden.

Die ABDA will sich beim Ausrollen der kampagne Zeit lassen: Das nächste Treffen zwischen dem DAV und dem GKV-Spitzenverband findet nicht wie bislang bekannt am 7. November, sondern eine Woche später statt. Dem Vernehmen nach will man noch abwarten, ob sich beim zweiten Treffen ein Kompromiss erzielen lässt.

Nach den ersten Verhandlungen mit den Krankenkassen waren die Fronten verhärtet: Die Apotheker wollen die vollen Kostensteigerungen für 2011 und 2012 angerechnet bekommen und fordern eine Verhandlungsbasis von 1,75 Euro. Der GKV-Spitzenverband hingegen beharrte auf der Basis 2,05 Euro und will die Mehrausgaben der Apotheker aus 2011 nicht berücksichtigen.

Die ABDA hatte Proteste angekündigt, falls die Kassen keine Kompromissbereitschaft zeigen. Damit könnte es nun bald losgehen: „Wir haben einen schönen Schlachtplan entworfen, der noch final abgestimmt werden muss. In der kommenden Woche sollen auch alle Mitgliedsorganisationen darüber informiert werden“, so ABDA-Pressesprecher Florian Martius.

Während die Gremien in der Jägerstraße noch tagen, regt sich in den Verbandsregionen bereits Widerstand: Nach Bayern hat nun auch der Landesapothekerverband Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, Protestaktionen gegen die Kassen einzuleiten. Verbandschef Axel Pudimat sagte, dies könne „bis hin zu Warnstreiks“ gehen. Vorerst hat der Landesverband seine Mitglieder aufgefordert, die Kassenverwaltungen mit einem Protestfax zu ärgern.

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