Kassenabschlag

Apotheken planen neue Streiks

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Berlin -

In mehreren Regionen bereiten die Apothekerverbände derzeit Proteste

gegen die Krankenkassen vor. Sollten die Verhandlungen zum

Kassenabschlag 2013 heute platzen, soll in Thüringen ein Klappendienst

durchgeführt werden. In Brandenburg, Sachsen-Anhalt,

Mecklenburg-Vorpommern und Bayern sind Protestaktionen geplant.

Die ABDA hatte vor rund zwei Wochen alle Mitgliedsorganisationen nach der Protestbereitschaft befragt. Zwölf Verbände und sieben Kammern hatten geantwortet. Fünf Verbände wollen konkrete Protestaktionen durchführen.

Brandenburg etwa hat für heute Warnstreiks angekündigt. Der Thüringer Apothekerverband plant einen Klappendienst in zwei städtischen Gebieten und einem ländlichen Bezirk. Die Apotheker sollen ihre Patienten entweder nur über die Klappen versorgen oder maximal einen Approbierten in der Offizin beraten lassen. Gleichzeitig sollen in den Straßen Handzettel verteilt werden, auf denen über die Haltung der Krankenkassen in den Anschlagsverhandlungen informiert wird.

Auch in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sind Maßnahmen geplant: Der Verband sei bereit, sich „deutlich zu äußern“, sagte Verbandschef Axel Pudimat. In Sachsen-Anhalt will der Vorstand noch über die Proteste entscheiden. Anvisiert sind der 21. oder 28. November. Auch in Bayern soll protestiert werden. Ein Datum war zunächst jedoch nicht zu erfahren. Auch welche Aktionen geplant sind, blieb offen.

Neben den in der Öffentlichkeit spürbaren Aktionen haben mehrere Verbände der ABDA mitgeteilt, sich an der Fax-Aktion beteiligen zu wollen. Dazu gehören bislang das Saarland, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Sachsen.

Die ABDA plant außerdem eine bundesweite Kampagne: Am Tag nach den Verhandlungen soll gegebenenfalls eine Pressekonferenz abgehalten werden, bei der die Kampagne samt Motiv und Botschaft bekannt gegeben wird. Auch die ABDA-Kampagne soll jedoch nur durchgeführt werden, wenn sich der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband nicht einigen können.

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