Rabattverträge

AOK informiert Hersteller

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Die AOK hat heute die ersten Vorabinformationen für ihre neuen Rabattverträge verschickt. Wie die verhandlungsführende AOK Baden-Württemberg mitteilte, wurden an 58 Firmen vorläufige Entscheidungen zu 44 der insgesamt 64 ausgeschrieben Wirkstoffe zur Post gebracht. Bei fünf Losgebieten wären somit 220 Zuschläge möglich - zu erteilen innerhalb der kommenden zwei Wochen. Zunächst stehen allerdings noch die Nachprüfungsverfahren der Hersteller an. Die AOK hat nach eigenem Bekunden vorübergehend Zuschlagverbot, „aufgrund Nachprüfungsverfahren einzelner Bieter“.

Im Laufe der kommenden Woche will die AOK Entscheidungen zu allen Wirkstoffen verschicken: „Wir konnten noch nicht für alle Wirkstoffe entscheiden. Wie in unserer Ausschreibung angekündigt, mussten wir zur Angebotsbewertung einige Unterlagen von den Bietern nachfordern, was den Entscheidungsprozess in diesen Fällen etwas in die Länge zieht“, so Verhandlungsführer Dr. Christopher Hermann.

Nach seinen Angaben hatte die AOK zur Angebotsfrist am 3. November 70 Gebote erhalten: „Wir haben sämtliche Angebote sorgfältig geprüft und hierbei auch das Vergaberecht umgesetzt. Objektivität und die Wahrung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen waren für uns oberste Gebote.“ Die Namen der Hersteller will die Kasse daher aus wettbewerbsrechtlichen Gründen vorerst nicht nennen.

Trotz zu erwartender Auseinandersetzungen vor Gericht will die AOK ihre neuen Rabattverträge zum 1. März 2009 umsetzen. Den Firmen soll mehr als zwei Monate Vorbereitungszeit verbleiben, um die Lieferfähigkeit der Rabattarzneien sicherzustellen.

Die AOK hatte Anfang August Rabattverträge für die Jahre 2009 und 2010 ausgeschrieben. Die 64 ausgeschriebenen Wirkstoffe hatten nach Angaben der Kasse im Jahr 2007 ein Umsatzvolumen von 2,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum bisherigen Verfahren erfolgte die Ausschreibung erstmals europaweit.

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