Ärzte-Lobby

KV Saarland tritt FALK bei

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Berlin -

Die Freie Allianz der Länder-KVen (FALK) wächst weiter und erhält damit noch mehr politisches Gewicht auf Bundesebene. Einen Monat nach der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe wird auch die KV Saarland Mitglied in dem Verbund, der zuletzt mit seiner harschen Kritik am Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Seit heute gehört die KV Saarland FALK an. „Es ist höchste Zeit, dass wir uns auch bei FALK engagieren“, sagt Vorstandschef Dr. Gunter Hauptmann. Gemeinsam mit den anderen KVen wolle er die Interessen seiner 2000 Mitglieder in Berlin vertreten, wo FALK ein Büro unterhält. Dort ist aus Sicht von Hauptmann in den vergangenen Jahren schon „Einiges bewegt worden“.

FALK kämpft seit 2011 für eine stärkere Berücksichtigung regionaler Interessen in der Gesundheitspolitik. Diese ist ihrer Meinung nach durch zu starre Bundesvorgaben zu zentralistisch. Die KV-Allianz fordert „umfassenden Handlungs- und Gestaltungsspielraum“ für die ärztlichen Selbstverwaltung auf Landesebene. Außerdem kämpfen die Länder-KVen für den Erhalt der Freiberuflichkeit in den Arztpraxen.

Zum 1. Mai war bereits die KV Westfalen-Lippe der Länder-Allianz beigetreten. Diese gehört mit ihren 14.000 Mitgliedern zu den größten KVen und ist aus Sicht von FALK „ein wichtiger Verbündeter“. Außer den beiden Neuzugängen gehören die vier Gründungsmitglieder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern FALK an. Inhaltlich arbeiten die sechs KVen schon länger zusammen.

Im Mai 2012 hatte sich FALK für ein eingeschränktes Dispensierrecht für Ärzte stark gemacht. Im Bereitschafts- beziehungsweise Notdienst sollte es Medizinern erlaubt sein, bestimmte Wirkstoffe und Medikamentengruppen abzugeben.

Vor dem jüngsten Ärztetag hatte die Gruppe mit weiteren KVen den KBV-Chef zum Rücktritt aufgefordert, weil dieser aus ihrer Sicht den eigenen Interessen geschadet habe. Gassen hatte über ihre Köpfe hinweg einen politischen Vorstoß zur ambulanten spezialärztlichen Versorgung (ASV) gemacht, der zu ihren Lasten gehen könne.

Gassen räumte auf dem Ärztetag kommunikative Fehler ein, blieb in der Sache aber hart und erklärte die Vorwürfe nach einer internen Sitzung für ausgeräumt. Die FALK-KVen sahen indes „weiterhin großen Klärungsbedarf“.

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