Tarifabschluss

Acht Prozent mehr Gehalt für Ärzte

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Die befürchteten Ärztestreiks sind nach einer Einigung in letzter Minute vom Tisch. Die Mediziner an kommunalen Krankenhäusern erhalten in den kommenden knapp zwei Jahren insgesamt knapp 8 Prozent mehr Geld. Darauf einigten sich die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) und die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) am Dienstag nach übereinstimmenden Angaben in Wiesbaden. Die Einigung betrifft etwa 55.000 Mediziner an rund 700 Kreiskrankenhäusern oder städtischen Kliniken.

Ausgehandelt wurde eine Kombination aus linearer Steigerung plus Veränderung der Entgeltstruktur. Daher fällt der Gehaltszuwachs für die Ärzte unterschiedlich aus, und zwar abhängig von Eingruppierung und Berufsalter. Im ersten Jahr steigen die Gehälter um durchschnittlich 4 Prozent, 2009 um weitere knapp 4 Prozent. Der Vertrag gilt vom 1. April 2008 an für 21 Monate bis Ende 2009.

Die Arbeitgeber sähen den Tarifabschluss „mit gespaltenen Gefühlen“, sagte VKA-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg. Einerseits seien damit Streiks verhindert worden, andererseits stelle die Einigung die Krankenhäuser „vor ganz erhebliche finanzielle Probleme“. „Dieser Abschluss kostet die kommunalen Kliniken nochmals rund 300 Millionen Euro. Und die sind nicht annähernd refinanziert.“ Eine Änderung der Krankenhaus-Finanzierung sei überfällig. Nach dem bisherigen System müssten Tarifsteigerungen mit Arbeitsplatzabbau bezahlt werden.

Der Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft, Lutz Hammerschlag, sprach von einem „schmerzlichen Kompromiss“. Als Erfolg wertete er, dass die Ärzte nicht länger arbeiten müssen, wie dies das erste Angebot der Arbeitgeber vorgesehen hatte. Die VKA hatte zunächst maximal 4,5 Prozent angeboten und eine Anhebung der Wochenarbeitszeit um 1,5 Stunden gefordert. Auch die Einführung einer leistungsbezogenen Komponente habe verhindert werden können, sagte Hammerschlag. Außerdem sei es endlich gelungen, dass Ärzte in Ost und West künftig gleich viel verdienen.

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